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Nachhaltigkeit ist in Kommunen auf dem Rückzug
München. Nur bei 13,7 Prozent der öffentlichen Aufträge auf kommunaler Ebene wurden 2023 Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigt. Das geht aus einer Studie der Universität der Bundeswehr hervor. Der Anteil ist zudem rückläufig. Damit gebe es eine „große Lücke zwischen den politischen Zielen für eine nachhaltige öffentliche Beschaffung und der tatsächlichen Umsetzung“, heißt es in einer Mitteilung der Universität. Untersucht wurde ein Zeitraum von zwölf Jahren seit 2011. Im Durchschnitt wurden bei 17,1 Prozent der Aufträge Nachhaltigkeitsaspekte einbezogen.
„Es ist erstaunlich: obwohl Nachhaltigkeit im öffentlichen Diskurs immer wichtiger wird, sind die unter Nachhaltigkeitsaspekten vergebenen Aufträge durch die Kommunen (…) massiv zurückgegangen“, betont Marc Wolinda, Nachhaltigkeitsexperte der Bertelsmann-Stiftung, die die Studie in Auftrag gegeben hat. Als Grund für die Situation hat die Untersuchung mangelndes Wissen und Defizite beim Professionalisierungsgrad der Beschäftigten in den Verwaltungen zum Thema „Nachhaltige Beschaffung“ ausgemacht.
Autoren sehen rechtliche Hemmnisse
Weitere Problemfelder, die die Studie ausgemacht hat, betreffen die rechtlichen Rahmenbedingungen. Hier gebe es noch Optimierungspotenzial. Auch Strukturen und Prozessabläufe bei der Beschaffung sind noch nicht entsprechend ausgerichtet. Und schließlich sind auch die Unternehmen nicht immer in der Lage, nachhaltige Produkte zu liefern.
Die Bertelsmann-Stiftung steht seit Jahren in der Kritik, durch solche Studien selbst Nachfrage auf dem Beratungsmarkt zu schaffen. Der hinter der Stiftung stehende Konzern betreibt beispielsweise eine große Kommunalberatung und würde von verstärkten Aktivitäten bei der Fortbildung von kommunalen Mitarbeitern profitieren.