Bundesregierung plant weltweiten Ankauf von Wasserstoff
Brüssel . Um weltweit grünen Wasserstoff und entsprechende Derivate einkaufen zu können, musste die Bundesregierung die EU-Kommission um eine beihilferechtliche Genehmigung ersuchen. Diese hat die EU-Kommission am 18. Dezember erteilt. Unter dem Namen H2Global sollen Wasserstoffprodukte nach Deutschland geliefert und an Abnehmer versteigert werden. An dem Ankaufslos ist die Niederlande beteiligt.
Über ein wettbewerbsbasiertes Bieterverfahren kauft die HINT.CO GmbH (Tochtergesellschaft der H2Global Stiftung) die Produkte zum möglichst niedrigen Preis. Den Zuschlag erhält der Bieter, der, gemessen am produktspezifischen Energiewert, den niedrigsten Preis bietet. Mit öffentlichen Fördermitteln wird anschließend die Differenz zwischen den Angebots- und Nachfragepreisen ausgeglichen. Koordiniert wird das Förderinstrument von der gemeinnützigen H2Global Stiftung.
Mit der beihilferechtlichen Genehmigung können nun schnell langfristige Ankaufverträge im Ausland vergeben werden, teil das Wirtschaftsministerium in Berlin mit. Dies gebe wichtige Preissignale für den Import von erneuerbaren Wasserstoffprodukten. Gerade die deutsche Industrie sei auf die Verfügbarkeit grüner Wasserstoffprodukte angewiesen. Importe sind zentral für den Wasserstoffhochlauf in Deutschland. Gemäß der Nationalen Wasserstoffstrategie sollen im Jahr 2030 zwischen 50 und 70 Prozent des hierzulande genutzten Wasserstoffs aus Importen kommen.
Mit der zweiten Ausschreibungsrunde setzt das Ministerium auf die Diversifizierung der deutschen Energieimporte. So sollen einzelne Ankaufverträge für Projekte aus Nordamerika, Südamerika und Australien, Asien sowie Afrika ausgeschrieben werden.