Auftraggeber sollten Anreize für Innovationen geben
Mannheim . Die Innovationsfähigkeit von Unternehmen sinkt, wenn sie öffentliche Ausschreibungen gewinnen, die ihnen keine Innovationen abverlangen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung und der Katholischen Universität Leuven in den Niederlanden.
Unternehmen verlieren an Innovationskraft
Enthalte ein öffentlicher Auftrag keine entsprechenden Vergabekriterien, konzentrierten sich Unternehmen stärker auf etablierte Produkte und Dienstleistungen, so die Forscher. Produkte und Prozesse würden damit an Innovationskraft verlieren. Dies wirke sich langfristig negativ auf die Innovationsfähigkeit der Bieter aus. Langfristig stehe dadurch sogar ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Spiel, so die Forscher.
Sie hatten unter anderem Daten des Tender Electronic Daily (TED), dem Online-Dienst für EU-weite Ausschreibungen ausgewertet. „Derzeit tragen viele nicht-innovative Ausschreibungen im öffentlichen Sektor zu einem innovationsfeindlichen Geschäftsumfeld bei“, erklärt Bastian Krieger, Leiter der Nachwuchsforschungsgruppe „ Co-Creation “ im ZEW-Forschungsbereich „Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik“.
Anreize setzen, in innovative Lösungen zu investieren
Wenn öffentliche Ausschreibungen hauptsächlich auf den Preis ausgerichtet sind, fehlt den Unternehmen der Anreiz, in innovative Lösungen zu investieren, so der Forscher. „Durch die Verwendung von Kriterien, die über den reinen Preis hinausgehen, könnten öffentliche Auftraggeber Innovationen belohnen und Unternehmen dazu anregen, innovative Lösungen zu entwickeln.“ Zusätzliche Vergabekriterien würden also zu innovativeren Produkten und Dienstleistungen führen.
Näheres zur Studie finden Sie unter:
Pressemitteilung: Ausschreibungen machen Unternehmen weniger innovativ | ZEW