Alte Schmiede im Markgräflerland wird saniert

Stuttgart/Schallstadt. Groß ist sie nicht, die alte Schmiedewerkstatt in Schallstadt im Markgräflerland mit ihrem auskragenden Fußwalmdach. Darunter wurden einst die Hufe von Pferden neu beschlagen. Heute dient sie als Zeugnis des Handwerks aus dem 19. Jahrhundert.

Als Schmiede genutzt wurde das kleine Nebengebäude eines ehemaligen Dreiseitgehöfts bis in die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Seither dient es nur noch als Lagerfläche, blieb aber in seinem bauzeitlichen Erscheinungsbild weitgehend erhalten und ist so eine kultur- und baugeschichtliche Besonderheit.

Nachdem die Eigentümerfamilie bereits das benachbarte Wohnhaus aus dem Jahr 1706 denkmalgerecht saniert hatte, hat sie nun auch die baufällige Schmiede als Teil des historischen Ensembles vor dem weiteren Verfall bewahrt, wie die Denkmalstiftung Baden-Württemberg mitteilt. Sie unterstützt die Instandsetzung der Schmiede mit 30 000 Euro.

Über dem ummauerten Teil aus verputztem Bruchsteinmauerwerk mit kleinen Fenstern befindet sich ein größeres und teils als offene Holzkonstruktion ausgeführtes Satteldach. Hinauf unters Dach führt eine außenliegende Holztreppe. Die tragende Holzkonstruktion war teilweise stark beschädigt. Außerdem wies das Mauerwerk Verformungen und Risse auf, die Tonziegel waren weitgehend in einem schlechten Zustand und es fehlte Gefach im Deckenfeld.

Lange wäre das Gebäude aus eigener Kraft wohl nicht mehr stehen geblieben. Zur statischen Sicherung ist daher in Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt vorgesehen, einen Ringgurt auf das Mauerwerk aufzusetzen, nachdem zunächst die Risse geschlossen wurden. Im nächsten Schritt können dann die Elemente der Holzkonstruktion ertüchtigt und – wo erforderlich – ergänzt werden.

An der Nutzung wird sich durch die umfangreiche Instandsetzung nichts ändern. Auch in Zukunft wird die alte Schmiede vor allem als Lagerraum dienen. Insgesamt hat die Denkmalstiftung in diesem Jahr bereits 46 Projekte unterstützt. (rik)