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Wo der Türkenlouis das Land schützte
Eppingen. Für diesen geschichtsträchtigen Wanderweg sollte man sich viel Zeit nehmen oder ihn am besten in Etappen erkunden: Der rund 40 km lange Eppinger Linien-Weg im Bereich des Naturparks Stromberg-Heuchelberg führt von der Stadt Eppingen im Landkreis Heilbronn nach Mühlacker im Enzkreis.
Vor über 30 Jahren wurde der Weg als kulturhistorischer Wanderweg angelegt. Er führt mit schwarzem Logo vom Bahnhof Eppingen zu den sogenannten Linien, einer Verteidigungsanlage mit Wall, Graben, Palisaden und hölzernen Wachtürmen. Die Eppinger Linien ließ Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden 1695 errichten, um den Südwesten gegen die Angriffe des Franzosenkönigs Ludwig XIV. zu schützen.
Ludwig Wilhelm machte sich schon früh einen Namen als strategischer Soldatenanführer: 1689 wurde er zum Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee an die osmanische Front befördert, wo er in zahlreichen Schlachten die Osmanen zurück drängte und so als Türkenlouis in die Geschichte einging.
Im Kraichgau wurde er eingesetzt, weil die Franzosen ganze Städte und Regionen entlang des Rheins verwüsteten, die 40 Kilometer lange Wallanlage sollte Schlimmeres verhindern. Die gesamte Wallanlage führte übrigens von Neckargemünd (Rhein-Neckar-Kreis) bis Weissenstein im Landkreis Göppingen.
In den Wäldern befinden sich noch Reste der Schanzanlagen
Der Weg führt durch Waldregionen, entlang von Bächen und über Weinberge und bietet immer wieder schöne Ausblicke auf die hügelige Kraichgau-Landschaft. In den Wäldern befinden sich noch Überreste der Schanzanlagen und unterwegs sind die Linien mit Wall und Graben gut sichtbar, nebenbei lohnt ein Besuch im Kloster Maulbronn, das am Rand der Wegstrecke liegt. (rik)