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Bei Hitze bleibt es in den Höhlen der Schwäbischen Alb schön kühl
STUTTGART. Weil es draußen so heiß ist, zieht es immer mehr Menschen zum Abkühlen in eine der vielen Höhlen auf der Schwäbischen Alb. Die Bärenhöhle und die Nebelhöhle in Sonnenbühl (Kreis Reutlingen) sind derzeit heiß begehrt. „Es kommen jetzt schon viele Besucher, das wird wegen der Hitze nochmal mehr“, sagte die Fachbereichsleiterin Tourismus Sonnenbühl, Ulrike Müller. „Drinnen kann man eine halbe Stunde auslüften, denn es herrschen konstant neun Grad beispielsweise in der Bärenhöhle.“
Viele Höhlen der Schwäbischen Alb sind als Naturdenkmale ausgewiesen, einige sind nur beschränkt, andere gar nicht zugänglich. Insgesamt weiß man von etwa 2800 Höhlen auf der Alb. Damit ist das Mittelgebirge in Baden-Württemberg nach Angaben des Geoparks Schwäbische Alb die wohl höhlenreichste Region Deutschlands.
Bärenhöhle wurde erst 1949 entdeckt
Die Bärenhöhle ist wohl die bekannteste Schauhöhle der Schwäbischen Alb. 1949 wurde diese Höhle, die mit der seit 1834 bekannten Karlshöhle verbunden ist, entdeckt und für Besucher geöffnet. Die bereits 1486 erstmals urkundlich erwähnte Nebelhöhle ist eine der am meisten besuchten Höhlen der Schwäbischen Alb. Sie entstand in der Unteren Felsenkalk-Formation des Oberjura. Der Besucher steigt 142 Stufen hinunter, um dann eine Kulisse aus Tropfsteinen zu erleben.
Die Blautopfhöhle und die Vetternhöhle sind ebenso beliebte Ausflusgziele. Am 22. September 2006 konnte der Beweis erbracht werden, dass die beiden Höhlen im „Wolkenschloss“ miteinander verbunden sind. Es ist das längste Höhlensystem auf der Schwäbischen Alb.
Höhlen zum Schutz vor Feinden und Wetter
Die Tiefenhöhle Laichingen zeigt wie keine andere Höhle die Verkarstung der Alb, die Stockwerksbildung und den Gesteinsaufbau. Sie ist die tiefste begehbare Schauhöhle Deutschlands. Besucher steigen auf Treppen und Wegen bis zu 55 Metern in die Tiefe ab. Der Führungsweg ist 320 Meter lang. Insgesamt aber ist das labyrinthartige Höhlensystem mit seinen Gängen, Schächten und Hallen etwa 1200 Meter lang und bis zu 80 Meter tief.
Viele meist höher gelegene Karsthöhlen waren als Zuflucht- und Wohnstätten geeignet, sie boten Steinzeitmenschen Schutz vor Feinden und Wetter. In den Höhlen hinterließen die eiszeitlichen Jäger und Sammler, die in ihren Fellen Temperaturen von plus 20 bis minus 40 Grad ertragen mussten, eine Fülle von Spuren. Der Hohle Fels bei Schelklingen (Alb-Donau-Kreis) ist Fundort einer 40 000 Jahre alten Venus-Figur aus Mammut-Elfenbein, der ältesten Frauendarstellung der Menschheitsgeschichte.
Quelle/Autor: sta/lsw