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Serie: Starke Frauen

Widerstandskämpferin Lilo Herrmann: Mutig und standhaft bis in den Tod

Die linke Widerstandskämpferin Liselotte, genannt Lilo, Herrmann (1909 bis 1938) wurde wegen “Landesverrats“ hingerichtet.

Lilo Hermann mit ihrem Sohn Walter im Jahr 1935.

Wikipedia)

Stuttgart. In der ehemaligen DDR wurde sie als Heldin gefeiert. Im Westen Deutschlands zögerten die Verantwortlichen lange Zeit, Liselotte, genannt Lilo, Herrmann (1909 bis 1938) zu gedenken. Ihr Leben war kurz und ihr Bekenntnis zur Menschlichkeit bis in den Tod beispielhaft.

„Mein Herr, was wollen Sie von mir? Ich bin für Sie eine Tote, und Tote sprechen nicht mehr.“ Den Satz sprach, laut Landeszentrale für Politische Bildung (LpB), Lilo Herrmann zum Staatsanwalt, von dem sie während ihrer Gerichtsverhandlung in Berlin vernommen wurde. Da war es schon klar, dass sie sterben musste, zum Tod verurteilt wegen „Landesverrats, begangen in Tateinheit mit Vorbereitung zum Hochverrat“.

Schon früh engagiert sie sich in linken Gruppen

Lilo Herrmann stammt aus einem wohlhabenden, liberal gesonnenen Elternhaus. Schon früh interessiert sie sich für Politik und engagiert sich in unterschiedlichen linken Gruppen, als Schülerin im Sozialistischen Schülerbund, als Studentin in der Roten Studentengruppe und im Kommunistischen Jugendverband, bis sie der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) beitritt. Eigentlich will sie Malerin werden. Doch sie folgt dem Willen ihres Vaters und studiert zunächst Chemie an der Technischen Hochschule in Stuttgart, ab 1931 Biologie in Berlin. Nach zwei Jahren aber muss sie die Universität wegen „kommunistischer Tätigkeiten“ wieder verlassen, nachdem die Nationalsozialisten alle Parteien außer der NSDAP verbieten. Davon lässt sie sich weder einschüchtern noch entmutigen.

Sie lieferte militärische Informationen an den Widerstand

Ihr Geld verdient sie als Kinderpflegerin. Von dem untergetauchten Stuttgarter KPD-Funktionär Fritz Rau, den sie zeitweise versteckt hält und der 1933 ermordet wird, bekommt sie ein Kind, mit dem sie Ende 1934 wieder nach Stuttgart zieht.

Dort kann sie im Ingenieursbüro ihres Vaters arbeiten und geschäftlich ins Ausland reisen, was ihren politischen Tätigkeiten entgegenkommt. Sie liefert militärische Informationen an den Widerstand und verfasst Flugblätter, bis sie im Sommer 1935 festgenommen wird.

Ihre Verhaftung löst Empörung und Protestaktionen – auch im Ausland – aus. Trotzdem: 19 Monate saß Lilo Herrmann in Stuttgart in Haft. Im Juni 1937 wird sie mit weiteren Mitstreitern verurteilt, über ein Jahr später das Urteil vollstreckt.

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