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Kernenergie ist für CDU eine Option: Die Diskussion um Atomkraft ist nicht beendet

Das Kernkraftwerk Obrigheim war eines der ältesten inn Baden-Württemberg und wurde abgeschaltet.
wikimedia)Wyhl. „Grenzüberschreitend haben wir es 1974 geschafft, das Bleichemiewerk zu verhindern. Und gleich danach ging’s 1975 gegen das AKW in Wyhl.“ Das sagt Axel Mayer, einer der Anführer der südbadischen Widerstandsbewegung und Mitgründer der „Mitwelt Stiftung Oberrhein“.
Für ganz Baden-Württemberg waren Einstieg und Nutzung der Atomkraft nicht aufzuhalten. Gebaut wurden der Reaktor in Obrigheim sowie die in Neckarwestheim und in Philippsburg. Der 2002 beschlossene Ausstieg nach rund 32 Jahren Laufzeit rückte vor allem Obrigheim als besonders alten Reaktor in den Blick.
2010 schnürten Union und FDP, wie bereits bei der Verabschiedung des einschlägigen Gesetzes acht Jahre zuvor angekündigt und später vor allem vom damaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Stefan Mappus (CDU) mitbetrieben, das vereinbarte Paket wieder auf und verlängerten die Laufzeiten um eine Frist zwischen acht und 14 Jahren.
Nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima 2011 wurden die Weichen neu gestellt mit dem Beschluss, die sieben ältesten deutschen Reaktoren vom Netz zu nehmen.
Obrigheim ist einer davon und mittlerweile auch schon außer Betrieb. Neckarwestheim sowie Philippsburg I haben „ihre Berechtigung zum Leistungsbetrieb“, wie es offiziell heißt, im August 2011 „endgültig verloren“. Das Umweltministerium hat die Stilllegungsgenehmigungen für 2027 erteilt. Für Philippsburg II kam das Aus vor sechs Jahren, für Neckarwestheim II 2023.
Nicht beendet ist die Diskussion, ob und wie abgeschaltete Atomkraftwerke befristet doch wieder ans Netz gehen könnten, um die Strompreise zu senken. „Wir halten an der Option Kernenergie fest“, heißt es im Bundestagswahlprogramm der CDU, „dabei setzen wir auf die Forschung zu Kernenergie der vierten und fünften Generation, Small Modular Reactors und Fusionskraftwerke.“ (bjhw)