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Stadt Stühlingen erinnert an den Beginn des Bauernkriegs 1524

Ein Jahr vor Beginn des Bauernkrieges im Jahr 1525 gab es in der Kleinstadt Stühlingen erste Tumulte. An diese Unruhen erinnert die Stadt in diesem Jahr mit mehreren Veranstaltungen.

Inschrift zur Erinnrerung an das Niedere Tor in Stühlingen.

IMAGO/Zoonar.com/Falke)

Waldshut. Die Vorgeschichte des Bauernkriegs 1525, der sich im kommenden Jahr zum 500. Mal jährt, beginnt unter anderem ein Jahr zuvor in Stühlingen (Landkreis Waldshut). Dort kam es in der Bauernschaft bereits 1524 zum Aufstand gegen die Obrigkeit. Anlass war laut einer Sage ein „Schneckenstreit“, doch auch die Folgen des „Schweizerkrieges“ Ende des 15. Jahrhunderts werden von Historikern als Mitursache genannt.

Die ersten Unruhen waren im Sommer 1524 in Stühlingen ausgebrochen. „Die Bauern wollten von ihrer Herrschaft in erster Linie die vielen ungeliebten und als ungerecht empfundenen Frondienste abgeschafft und die „alte“ Ordnung wieder hergestellt sehen“, heißt es unter anderem in einem Beitrag auf dem Fachportal des Landesbildungsservers Baden-Württemberg, geschrieben vom Arbeitskreis Landeskunde und Landesgeschichte im Regierungspräsidium Stuttgart.

Die Herrschaft aber sei verhandlungsunwillig gewesen, was die Stühlinger Aufständischen dazu bewog, mit 800 Mann nach Waldshut zu ziehen. „Ähnliche Aktionen richteten sich auch gegen das Kloster St. Blasien, gegen die vorderösterreichische Herrschaft im Hegau, gegen die Stadt Villingen oder gegen die Grafen von Sulz“, heißt es weiter.

Heranziehende Militärhilfe benachbarter Herrschaften habe die Bauernhaufen zwar wieder aufgelöst, „aber insgesamt waren die Aufständischen wohl nicht so schlecht organisiert.“ Letztlich aber endete der Krieg bekanntermaßen mit der völligen Niederlage der Aufständischen.

Die Kleinstadt an der deutsch-schweizerischen Grenze erinnert nun über das ganze Jahr hinweg an die Unruhen in dieser Zeit. Dazu hat unter anderem eine Arbeitsgruppe der Stadtverwaltung, des Gemeinderats und des Schwarzwaldvereins Stühlingen ein Programm ausgearbeitet. Zum Auftakt gibt es eine Ausstellung, die am 21. April beginnt. Ein Dutzend Künstler aus der Region hat dazu Fahnen gestaltet unter dem Motto „Wir machen die Gedenk-Tage sichtbar!“. (rik)

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