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SPD-Politiker Ludwig Marum wurde vor 90 Jahren ermordet
Kornwestheim. Ludwig Marum (1882 bis 1934) war einer der Wegbereiter der parlamentarischen Demokratie in Baden 1918/1919 und eine bedeutende Persönlichkeit der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung. Er stammte aus einer jüdischen Familie, war Jurist und eines der frühen Opfer des Nazi-Regimes.
Erst Abgeordneter im Landtag, dann Justizminister
Marum setzte sich für Demokratie, Humanität, religiöse Toleranz und Gleichberechtigung ein. Geboren wurde er 1882 in Frankenthal (Pfalz). Er wuchs in Bruchsal auf und engagierte sich nach seiner Niederlassung als Rechtsanwalt in Karlsruhe in der SPD. 1910 wurde er Vorsitzender des Badischen Arbeitersängerbundes und war von 1911 bis 1921 als Stadtverordneter im Gemeinderat der Stadt Karlsruhe tätig. Er war zudem Abgeordneter im Badischen Landtag und wurde in der provisorischen Landesregierung 1918 zum Justizminister ernannt.
1926 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Medizinischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. 1928 wurde er in den Reichstag gewählt und am 5. März 1933 wiedergewählt. Am 10. März, nach der Gleichschaltung von Baden, wurde Marum verhaftet und am 29. März 1934 im Konzentrationslager Kislau bei Bruchsal ermordet. Seine Frau und seine drei Kinder verließen Deutschland, seine jüngste Tochter wurde 1943 im Konzentrationslager Sobibor umgebracht.
Freiheit und Rechtsstaatlichkeit müssen stets verteidigt werden
Die Ausstellung wurde von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, dem Landesarchiv und dem Forum Ludwig Marum e.V. Karlsruhe erarbeitet. „Marum und seine Ideale sind gerade heute aktueller denn je. Freiheit und Rechtsstaatlichkeit müssen auch in einer Demokratie stets verteidigt werden“, sagt Gerald Maier, Präsident des Landesarchivs Baden-Württemberg.