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Ein nachlässiger und liederlicher Mensch: Schlamper
Stuttgart. Im Grunde genommen ist dieses Sprachschnipsel, das vor allem im süddeutschen Raum gebräuchlich ist, ein meist zornig gemeinter Ausdruck für jemanden, der oberflächlich, faul oder nachlässig ist und dem Kollegen mehr Arbeit hinterlässt als geplant. Aber es kommt auf die Nuancen und den Ton an, mit dem mancher Dialekt dem Ausdruck etwas Niedliches verleiht.
Im Duden steht Schlamper für ein abwertendes Wort, beim Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache für einen liederlichen Menschen. Beim Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm steht „schlampe und schlämpe oder auch schlempe“ geschrieben für dünnbreiiges Futter für Tiere oder für eine kraftlose Suppe. Und im 15. Jahrhundert bedeutete das Wort im Frühneuhochdeutschen ‘schlaff herabhängen’.
Heutzutage ist der Begriff Schülern und Eltern geläufig etwa beim Schlampermäppchen, in dem sich Nützliches und Unnützliches befindet. Im schwäbischen Dialekt bekommt der Ausdruck etwas Liebevolles, wenn man das -le dahinter setzt und den Tonfall ändert wie „bisch halt doch a kloines Schlamperle“.