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Auswirkungen der Corona-Pandemie auf medizinische Leistungen für Abhängigkeitskranke
LUDWIGSBURG. Die SARS-CoV-2-Pandemie löst eine globale Krisensituation aus, deren Auswirkungen erheblich sind. Diese erstrecken sich auf nahezu alle Bereiche des Lebens, kaum ein Sektor bleibt davon unberührt. Besonders gefährdet sind Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung oder jene mit einer Neigung zu solcher. Dieser Personenkreis befindet sich durch die getroffenen Beschränkungen infolge der Pandemie in einem Umfeld, welches das Suchtverhalten begünstigt. *(1)
Ziel dieser Arbeit ist die Analyse der Herausforderungen und Chancen im Bereich der ambulanten Sucht-Rehabilitation infolge der SARS-CoV-2-Pandemie. Es wurde sich dabei gezielt für die ambulante Behandlungsform entschieden, da diese verspricht, in einem besonderen Maße von den Auswirkungen der Pandemie betroffen zu sein.
Dabei werden zwei Ebenen beleuchtet, zum einen die institutionelle Ebene und zum anderen die persönliche Ebene der zu behandelnden Personen.
Um die Zielsetzung zu realisieren, ist eine empirische Untersuchung vorgenommen worden. Diese soll zur Beantwortung der Forschungsfrage dienen. Mit Hilfe der Mixed-Methods, einer Kombination aus qualitativen und quantitativen Erhebungsmethoden *(2), soll eine ausreichende Darstellung über die zwei verschiedenen Ebenen geboten werden. Bestehend aus einer Analyse des Kostenträgers, sowie einer qualitativen Befragung in Form von vier Experteninterviews und einer quantitativen Befragung von 36 zu behandelnden Personen, die mit Hilfe von standardisierten Fragebögen durchgeführt wurde.
Die zentralen Ergebnisse sind im Folgenden präsentiert. Zur besseren Veranschaulichung wurden die Ebenen gegenübergestellt.
Institutionelle Ebene | Persönliche Ebene | |
---|---|---|
Herausforderungen | Therapeutisch Behandlung in Hybridform oder auf Distanz Qualitätsverlust Intensitätsverlust Organisatorisch Schutzmaßnahmen Externe Raumbeschaffung Wirtschaftlich Kostendeckung der Mehrkosten | fehlende technische Kenntnisse oder Ausstattung verminderter Gruppenaustausch geringere Sitzungsdichte verschärfte häusliche Lock down Situation erhöhte Rückfallgefahr |
Chancen | Digitalisierungsschub verbesserte technische Ausstattung für die Beschäftigten | erleichterter Zugang zu Suchthilfeangeboten anonymisierter Zugang zu Suchthilfeangeboten |
In der Gesamtbetrachtung wird ersichtlich, dass die Herausforderungen überwiegen, was gewiss auch zu erwarten war. Als größte Herausforderung im Hinblick auf die therapeutische Behandlung, wurde die Aufrechterhaltung der Qualität und Intensität bei Distanz- und Hybridformen identifiziert. Gleichzeitig ergaben sich durch die neuen Behandlungswege aber auch Chancen für den Fortschritt in der Digitalisierung. Ein Umstand, der in Zukunft eine immer größere Rolle spielen wird. Die Weiterentwicklung digitaler Angebote, ermöglichen das Weiterführen von Behandlungen, ohne lokale Beschränkung und unter Einhaltung der Schutzmaßnahmen gemäß § 28 a Absatz 1 IfSG. Dennoch merkten die Experten an, dass der Face-to-Face Kontakt in der Therapie zum jetzigen Zeitpunkt nicht ersetzbar wäre.
Es bedarf in Zukunft also ausgereifteren Modifikationen im Hinblick auf die Zugangswege, die eine Qualitätssicherung für die therapeutischen Behandlungen gewährleisten könnten. Somit bestünde künftig die Möglichkeit, dass die Hybridform ein fester Bestandteil der Behandlungsformen werden könnte, ungeachtet dessen, wie lange die SARS-CoV-2-Pandemie noch anhält.
*1) Vgl. Georgiadou/ Hillemacher/ u.a., 2020, Anlage 11.
*2) Vgl. Kelle, 2019, S.159.
Michaela Brauner hat Ihre Bachelorarbeit an der Verwaltungshochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg geschrieben. „Auf das Thema meiner Bachelorarbeit bin ich im Praxisjahr meines dualen Studiums bei der Deutschen Rentenversicherung gestoßen. Dabei habe ich die Corona-Pandemie in Bezug auf Sucht-Rehabilitationen aus Sicht des Kostenträgers erfahren“, erzählt sie. „Interessant für mich war, wie die Rehabilitationseinrichtungen und die zu behandelnden Personen diese Zeit gemeistert haben. Die Sammlung meiner Erkenntnisse habe ich dann in meiner Bachelorarbeit niedergeschrieben.“
Hierbei handelt es sich um eine Kurzzusammenfassung der Bachelorarbeit.
Kontakmöglichkeiten zur Autorin:
E-mail: michaela-brauner@gmx.de
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