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Debatten im Landtag vom 14. und 15. Dezember 2022

ReFuels: Synthetische Kraftstoffe als „Game-Changer“, aber nicht alleinige Lösung

Einig waren sich außer der AfD alle Fraktionen bei der von der CDU-Fraktion beantragten Aktuellen Debatte zum Thema „Klimafreundliche Mobilität – synthetische Kraftstoffe als Tempomacher“, dass auch ReFuels, das sind Kraftstoffe, die auf Grundlage erneuerbarer Energien hergestellt werden, für den Klimaschutz unabdingbar sind. Nur bei der Bewertung herrschten Unterschiede.

STUTTGART. Einig waren sich außer der AfD alle Fraktionen bei der von der CDU-Fraktion beantragten Aktuellen Debatte zum Thema „Klimafreundliche Mobilität – synthetische Kraftstoffe als Tempomacher“, dass auch ReFuels, das sind Kraftstoffe, die auf Grundlage erneuerbarer Energien hergestellt werden, für den Klimaschutz unabdingbar sind. Nur bei der Bewertung herrschten Unterschiede.

Während die FDP weiter auf den Verbrenner setzt, sieht Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) die synthetischen Kraftstoffe nicht als Zukunftstechnologie für die Bestandsflotte. Die benötigten riesigen Mengen zu produzieren mache bei dem enormen Aufwand an Energie keinen Sinn. Sie seien eine klimaneutrale Alternative für den Flug-, Schiffs- und Schwerlastverkehr.

Thomas Dörflinger (CDU) meint, dass Baden-Württemberg die Chance für den Wirtschaftsstandort nicht verplempern dürfe. Er betrachtet die synthetischen Kraftstoffe nicht als die alleinige Lösung, sondern als „echten Game-Changer“. Er lobte das Verkehrsministerium dafür, dass es schon eine entsprechende Road-Map zur Weiterentwicklung der ReFuels gebe. Mit dem Verkehrsminister war er sich einig, dass zu deren Herstellung Partner nötig seien. Denn diese Kraftstoffe müssten dort hergestellt werden, „wo es Wind und Sonne im Überfluss gibt“, wie in Afrika und Südamerika.

CDU und Grüne sehen synthetische Kraftstoffe als ersten Schritt für Wandel

Auch Thomas Hentschel (Grüne) ist der Überzeugung, dass ReFuels und Wasserstoff einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten können. Er sieht jedoch nicht darin die Lösung, dass nur der Kraftstoff geändert werden müsse. Vielmehr mahnte er einen Wandel im Mobilitätsverhalten an.

Jan-Peter Röderer (SPD) sieht in den synthetischen Kraftstoffen ein Potenzial, das über eine reine Brückentechnologie hinausgeht. Er forderte, in diesem Zusammenhang erfolgversprechende Ideen und Projekte zu fördern. Es gelte jetzt, gemeinsam Tempo zu machen.

FDP plädiert für Offenheit gegenüber diversen Technologien

Für Friedrich Haag (FDP) ist ohne synthetische Kraftstoffe kein Klimaschutz möglich. Er sieht in einer größeren Zahl von E-Autos das Problem, dass mehr schmutziger Kohlestrom verbraucht wird. Er forderte deshalb Technologieoffenheit und die Abkehr vom Märchen vom E-Auto. „Der Verbrenner hat kein Verfallsdatum“, betonte er. Statt Millionen an Fördergeldern in E-Autos zu stecken, sollten ReFuels gefördert werden, die auch für Pkw sinnvoll seien.

Die AfD hält klimafreundliche Politik ohnehin für Humbug. Es sei unglaubwürdig, synthetische Kraftstoffe produzieren zu wollen, wenn nicht einmal genug Strom für die Kühlschränke da sei, sagte Miguel Klauß.   

Quelle/Autor: Rainer Lang

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