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Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke auch in der Koalition umstritten
STUTTGART. Wie soll eine bezahlbare und zuverlässige Energieversorgung in Baden-Württemberg aussehen? Die AfD, die zu dieser Frage eine aktuelle Debatte beantragt hatte, plädiert für die weitere Nutzung von Kohle und eine Laufzeitverlängerung für die noch laufenden Atomkraftwerke.
Letzteres ist auch für die CDU ein Weg in einer Übergangszeit die Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern. „Wir müssen über Neckarwestheim II reden“, sagte Raimund Haser (CDU). Sein Koalitionspartner sieht das indes anders. Umweltministerin Thekla Walker kündigte zwar an, dass die Grünen in Sachen Atomkraft bereit gewesen zu seien, ihren Schatten zu springen. Doch die Prüfung habe ergeben, dass ein Weiterbetrieb der Kraftwerke weder wirtschaftlich noch energiepolitisch Sinn mache.
Walker machte sich statt dessen für einen raschen Ausbau der erneuerbaren Energien stark, um mittel- und langfristig die deutsche Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern. Dabei müsse man darauf achten, dass das Land bei Aufbau der Versorgung mit grünen Wasserstoff nicht wieder in Abhängigkeiten gerate, wie bei Erdgas von Russland.
SPD macht sich für mehr Tiefengeothermie stark
Der energiepolitische Sprecher der SPD, Gernot Gruber, machte sich dafür stark, Geothermie schneller und stärker auszubauen. Tiefengeothermie-Kraftwerke seien – anders als Solar- und Windkraftanlagen grundlastfähig.
Frank Bonath (FDP) forderte eigene Vorräte an Erdgas wieder zu erschließen und eine Renaissance der Biogasproduktion einzuleiten. Diese ließe sich verdoppeln, ohne zusätzliche landwirtschaftliche Flächen für den Anbau von Energiepflanzen zu nutzen.