Gasinfrastruktur wird im Land weiter ausgebaut
Stuttgart. Energieminister Franz Untersteller (Grüne) hat bekräftigt, dass im Land ausreichend Erdgasmengen vorhanden sind, um auch eine längere Kälteperiode zu überstehen. „Es gibt keinen Anlass für Blackout-Szenarien“, versicherte der Grünen-Politiker am Donnerstag im Landtag am Ende seines Berichts zur Gasinfrastruktur und den Gasreserven im Land.
Anlass der Debatte war ein Versorgungsengpass im Februar 2012, der unter anderem dazu geführt hatte, dass ein großes Gaskraftwerk in Karlsruhe eine Woche lang abgeschaltet bleiben musste und somit keinen Strom erzeugen konnte. Eine 30 Prozent geringere Gasmenge war damals wegen der Europa weiten Extremkälte aus Osteuropa im Land angekommen.
Versorgung gesichert
Inzwischen jedoch ist die Versorgung des Großkraftwerkes durch einen nicht unterbrechbaren Liefervertrag gesichert, erläuterte Untersteller im Plenum. Der günstigere unterbrechbare Gasliefervertrag sei aufgelöst worden. Die Landesregierung sei außerdem bemüht, lokale Speicherreserven „soweit wie möglich auszuschöpfen“. Eine weitere Möglichkeit sei, um drohenden Engpässen zu umgehen, Letztverbrauchern wirtschaftliche Anreize zu geben, wenn sie in Spitzenverbrauchszeiten vom Gasnetz gehen. Jeder zehnte Liefervertrag enthalte mittlerweile eine solche Unterbrechungsklausel. Ein weiterer Baustein zur sicheren Gasversorgung sei der Ausbau des Fernnetzes, der im Land gut vorankomme.
Handlungsleitfaden erarbeitet
Außerdem sei von seinem Ministerium ein Handlungsleitfaden für solche Krisenfälle erarbeitet worden. Die Krisensituation im vergangenen Winter sei nicht zuletzt durch mangelnde Kommunikation zwischen Lieferanten und Netzbetreibern ausgelöst worden.
Während die CDU-Fraktion dem Bericht des Energieministers weitgehend folgte, nutzte Andreas Glück für die FDP die Aussprache, sich erneut gegen einen Kapazitätsmarkt für Gaskraftwerke auszusprechen. Subventionen für den Betrieb solcher Anlagen führen nach seiner Ansicht lediglich dazu, „dass noch mehr Strom am Markt vorbei gehandelt wird.“ Finanzielle Anreize seien der falsche Weg. Es genüge stattdessen, Stromlieferanten eine Quote für erneuerbare Energien vorzuschreiben.