Einigkeit über das wirtschaftliche Potenzial von Künstlicher Intelligenz
STUTTGART. Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) sieht für Baden-Württemberg „ideale Voraussetzungen, um Vorreiter in der Künstlichen Intelligenz zu sein und entsprechende Anwendungen zu entwickeln“. Breits seit Jahren werde die Schaffung von Strukturen, Einrichtungen und Netzwerken unterstützt, „um unser Land zu einer Leitregion zu machen“, erläuterte die Ministerin in der von ihrer Partei beantragten Aktuellen Debatte „KI made in BW – Schlüsseltechnologie für Wirtschaftswachstum und Beschäftigung im Land voranbringen“. Anspruch müsse sein, die Wirtschaft eng zu begleiten und „diesen Weg gemeinsam entschlossen, mit einer klaren Strategie fortsetzen“.
Für die FDP mahnte Sarah Schweizer an „unseren Mittelstand noch enger mit der Forschung zu verzahnen“. Plattformen für den Transfer müssten geschaffen werden, „damit erfolgreiche Forschung nicht in den Schubladen der Ministerien oder der Hochschulen verschwindet, sondern schnell und unkompliziert in die Anwendung kommt“.
Boris Weirauch (SPD) nutze die Gelegenheit um eine Einigkeit „hier im Haus“ festzustellen, dass Baden-Württemberg mit seinen Hochschulen, seinen Forschungseinrichtungen, seinen innovativen Unternehmen und den bestens ausgebildeten Beschäftigten optimale Voraussetzungen mitbringe, um auch im Bereich der künstlichen Intelligenz erfolgreich zu sein. Und er appellierte, den Begriff der Künstlichen Intelligenz „dauerhaft positiv zu besetzen und als technische Errungenschaft zu akzeptieren“. Das bedürfe aber auch der Weiterbildung und Qualifizierung von Arbeitnehmern als Schlüssel zum Erfolg von KI in der alltäglichen Arbeitswelt der Unternehmen. „Nur so, wenn wir das richtig machen, gelingt die reibungslose Integration in den Arbeitsalltag“, erklärte der Mannheimer Abgeordnete, „nur so kann man auch den Menschen Sicherheit im Umgang mit dieser neuen Technologie bieten.“
Künstliche Intelligenz als den neue Innovationstreiber für alle Gesellschaftsbereiche beschrieb auch Felix Herkens (Grüne). Umso wichtiger sei es, die Rahmenbedingungen aktiv mitzugestalten, „damit Unternehmen die sich ihnen bietenden Chancen ergreifen können und wir aus den Potenzialen Nutzen ziehen können“.
Vor drei großen Herausforderungen sieht Winfried Mack (CDU) das Land: „Das eine ist die Digitalisierung und darauf aufbauend das Thema Künstliche Intelligenz, zum Zweiten aber auch die Bewältigung des Klimawandels und zum Dritten der demografische Wandel, den wir in Baden-Württemberg haben und sehr deutlich spüren.“ Die Zahl der älteren Menschen nehme immer mehr zu und jüngere kämen immer weniger in den Arbeitsmarkt nach. Diese drei Herausforderungen seien aber „überhaupt nur über Wirtschaftswachstum, über nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu bewältigen“.
Rainer Balzer (AfD) schlug den Bogen von der Expo in Dubai auf der Geld verbrannt worden sei, zur Künstlichen Intelligenz. Seiner Fraktion sei wichtig, den eigenen Nachwuchs optimal auszubilden, denn entscheidend für den Erfolg der Unternehmen werde der Rahmen sein, unter dem die Betriebe täglich arbeiteten: „Da ist Künstliche Intelligenz natürlich sehr wichtig, im Besonderen dann, wenn die natürliche fehlt, aber mit der Künstlichen Intelligenz kann man viel Geld verdienen, und die Unternehmen, die hier zu Lösungen gekommen sind, werden sich – das wundert sicher niemanden, der aus der Industrie kommt – an dem Standort niederlassen, der für sie optimal ist.“
Quelle/Autor: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer