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Der Zeitplan bei G9 bleibt offen
Stuttgart – Vor einer Rückkehr zu einer modernisierten Form des neunjährigen Gymnasiums in Baden-Württemberg sieht die Landesregierung noch viele ungeklärte Fragen. „Wir müssen die Frage der Bildungspläne klären“, sagte die Staatssekretärin im Kultusministerium, Sandra Boser (Grüne).
Bisher gebe es keinen Bildungsplan für G9, die bisherigen Modellgymnasien unterrichteten nach bestimmten Formen des G8-Bildungsplanes. Zudem gebe es Forderungen nach zusätzlichen Unterrichtsfächern, etwa mehr Informatik oder einer Stärkung der Gesellschaftswissenschaften. „Dazu konträr steht die zentrale Forderung, den Kindern mehr Zeit zu geben“, sagte Boser.
Wo sollen die Lehrer her kommen?
Es müsse auch geklärt werden, ob man zusätzlich benötigte Lehrkräfte überhaupt bekommen könne. „Wir wollen eben nicht in G9 einsteigen und in vier bis fünf Jahren feststellen müssen, dass die Lehrkräfte nicht da sind“, sagte Boser. Die Opposition warf der Landesregierung vor, die geplante Rückkehr zu G9 verzögern zu wollen. „Es ist immer die Rede vom Vorrang für frühkindliche Bildung. Das wird erkennbar gegen das G9 ausgespielt“, kritisierte FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke. Man könne sofort ein Gesetz zur Rückkehr zu G9 beschließen. „Schluss mit dem Zeitspiel“, sagte Rülke.
Kritik von der Opposition
Der SPD-Fraktionschef Andreas Stoch kritisierte, die Regierung signalisiere die Bereitschaft zu G9 zurückzukehren, handle aber nicht. „Es geht nicht um das Wollen, sondern um das Machen. Diese Zeit haben wir bei der Bildung nicht“, sagte Stoch. Man dürfe vor dem eindeutigen Willen der Bevölkerung nicht nur scheinbar einlenken. Die AfD sprach von einer „Verzögerungshaltung“. G9 passe der Regierung „ideologisch nicht in den Kram“, sagte deren bildungspolitischer Sprecher Rainer Balzer.
Der grüne Fraktionsvize Thomas Poreski sagte zur Zeitschiene: „Gleich ist bald, und wir halten Wort.“ Das bleibt die wichtigste Frage. (bin/lsw)
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