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Biosphärengebiet Schwäbische Alb: Grüne loben positive Entwicklung
STUTTGART. Als ein Erfolgsmodell haben die Redner von Grünen, CDU, SPD und FDP das Biosphärengebiet auf der Schwäbischen Alb gelobt und als Vorbild für Nachahmer inzwischen im Schwarzwald sowie künftig auch in Oberschwaben und dem Allgäu. „Wenn du auf der Alb wohnst, sagen die anderen: Der kommt von d’r Alb ra, und das war nicht unbedingt ein Kompliment“, erinnert sich Markus Rösler (Grüne). Inzwischen habe sich das geändert. Die Leute seien stolz auf ihre Region, auf das Biosphärengebiet, und im Schwarzwald sei das genauso.
Er könne Markus Rösler nur bestätigen, so Manuel Hailfinger (CDU) aus Hechingen-Münsingen. Denn er sei „tatsächlich von d’r Alb ra, und ich bin saumäßig stolz darauf“, und ebenso auf das, was sich in den vergangenen 17 Jahren im Biosphärengebiet Schwäbische Alb entwickelt habe. 98 Prozent der Menschen stünden laut einer Umfrage hinter diesem Projekt. Das liege auch daran, dass man von Anfang an sehr viel richtig gemacht habe: „Als 2005 der Truppenübungsplatz aufgelöst wurde„ wussten wir nicht, wie es weiter geht“. Die Gunst der Stunde habe dann Ministerpräsident Günther Oettinger zusammen mit der FDP genutzt.
2009 das erste Biosphärengebiet
Für die SPD erinnerte Gabi Rolland an die in Freiburg verstorbene Wissenschaftlerin Magda Staudinger, die vor etwas mehr als 60 Jahren die Ideengeberin für das UNESCO-Biosphärenprogramm war. Umso erstaunlicher sei es, dass in Baden-Württemberg erst im Jahr 2009 das erste Biosphärengebiet ausgewiesen wurde. Seither würden Brücken gebaut, „die weit über den Naturschutz und das Ökonomische hinausgehen und die Identität und das Selbstbewusstsein der Menschen fördern hin zu einer nachhaltigen Regionalentwicklung“. In den Biosphärengebieten gelte daher auch, Ziele des Naturschutzes mit Mitteln der Wirtschaftsförderung zu erreichen.
Klaus Hoher (FDP) zog Vergleiche zwischen der Situation in Oberschwaben und den Biosphärengebieten Schwäbische Alb und Schwarzwald. In Oberschwaben gebe es 1.200 Vollerwerbslandwirte und bereits über 2.000 Hektar Landschaftspflegeverträge: „Deshalb müssen die Ziele eines möglichen Biosphärengebiets auch für die Land- und Forstwirte vor Ort geeignet sein.“ Auch wenn die Landesregierung argumentiere, dass die Kernzone, in der die Natur sich selbst überlassen bleiben müsse, nur drei Prozent eines Biosphärengebiets ausmacht, „beginnen die Probleme spätestens mit der Pflegezone, weil da eine forst- und landwirtschaftliche Nutzung dann nur noch eingeschränkt möglich ist“. Hier dürfe es auf keinen Fall zu einer Schlechterstellung der Forst- und Landwirtschaft kommen.
„Prozess braucht Zeit“
Der Staatssekretär im Umweltministerium Andre Baumann stellte fest, dass auch der Prozess für das Gebiet Allgäu-Oberschwaben nicht von oben laufen werde, sondern von unten wachse. „Das braucht dann eben auch seine Zeit, das ist auch manchmal mühevoll, aber es ist wichtig, dass auch von unten starke Wurzeln anwachsen, weil später dann auch starke Wurzeln das Schutzgebiet tragen“, sagte Baumann. So habe das auch schon im Biosphärengebiet Schwäbische Alb und im Südschwarzwald funktioniert.
„Die von den Regierungsfraktionen initiierte heutige Debatte soll wohl weiße Salbe auf die Wunde streuen, welche sie Natur und Landschaft in Baden-Württemberg in Zukunft zufügen wollen“, kritisierte dagegen Uwe Hellstern (AfD), denn „der Windradwahn in unserem Schwachwindland wird die Artenvielfalt weiter reduzieren“. Die ökologische Bilanz der Grünen, welche seit über zehn Jahren das Land regieren, sei niederschmetternd. Einst angetreten, um Biodiversität zu bewahren, den Artenschwund zu stoppen und den Flächenverbrauch zu beenden, „heute kann man nur konstatieren: kein einziges Ziel erreicht“.
Quelle/Autor: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer