Bezahlung von Tagespflegemüttern und -vätern wird überprüft
Stuttgart. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) will im Herbst mit den kommunalen Landesverbänden und dem Landesverband Kindertagespflege über die Verbesserung der finanziellen und beruflichen Rahmenbedingungen von Tagesmüttern und -vätern sprechen. Wie die Ministerin am Mittwoch in der Regierungsbefragung im Landtag weiter ausführte, sei ein solcher Pakt für die frühkindliche Bildung im Koalitionsvertrag zwischen Grünen und CDU vereinbart.
Dabei soll auch die Erhöhung der Entlohnung um ein Euro je Stunde besprochen werden; bisher erhalten die Tagespflegekräfte 4,50 Euro je Stunde für Kinder über drei Jahren und 5,50 Euro für Kinder unter drei Jahren. Mit diesen Stundensätzen liege Baden-Württemberg im Ländervergleich „im Spitzenbereich“, sagte die Ministerin. „Wir respektieren dennoch die Forderung nach mehr Geld.“ Der Städte- und der Landkreistag sei bereit, die Hälfte der Erhöhung, also 50 Cent, dafür bereit zu stellen. Gleichzeitig soll über eine Weiterqualifizierung für Pflegekräfte von derzeit 60 auf 240 Stunden gesprochen werden. Eine verbindliche Weiterqualifizierung werde jedoch nicht angestrebt.
Baden-Württemberg gibt derzeit 825 Millionen Euro für die Kleinkindbetreuung aus, davon 60 Millionen Euro für die Kindertagespflege. „Dabei bleibt es zunächst“, sagte Eisenmann, denn im kommenden Haushalt seien Erhöhungen bisher nicht vorgesehen. Im Land sind 6620 Tagespflegekräfte tätig und damit zwei Prozent weniger als vor Jahresfrist; gleichzeitig nahm die Zahl der betreuten Kinder um zwei Prozent auf 21 000 zu. Vom Bund erhält Baden-Württemberg von 2017 bis 2020 für die Kinderbetreuung von der Geburt bis zum Schuleintritt 152 Millionen Euro.