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Debatten im Landtag

AfD scheitert mit Antrag gegen Windkraft

Die AfD wollte die Genehmigungen für Windkraftanlagen zurückziehen. Der SPD-Abgeordnete Jan-Peter Röderer nahm detailliert Stellung zu den Unterstellungen der Partei. 

Windkraftanlagen: Ein umstrittenes Thema im Landtag.

dpa/Patrick Pleul)

Stuttgart. Die AfD-Landtagsfraktion ist am Widerstand der anderen vier Fraktionen mit einem Antrag gescheitert, „jegliche Genehmigungen für Windindustrieanlagen in Baden-Württemberg zurückzuziehen, bis der ganze Umfang der gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Bürger aufgeklärt ist“. Uwe Hellstern, der energiepolitische Sprecher der AfD-Fraktion, verlangte eine Technologiefolgenabschätzung: „Dass den Grünen nicht Tier- und Artenschutz sowie Ökologie völlig schnurz ist, sondern auch die menschliche Gesundheit, wird daran deutlich, dass die Anlagen immer größer werden, die geforderten Mindestabstände aber immer kleiner.“ Dazu komme „das ökonomische Desaster bei uns im Süden“, die Destabilisierung der Stromnetze und die Gefahr von Waldbränden. „Steigen Sie endlich aus dem grünen Wahnsinn aus“, sagte der promovierte Chemiker.

Redner von Grünen, CDU, SPD und FDP widersprachen vehement. Jan-Peter Röderer, Verkehrs- und Forstpolitiker in der SPD-Fraktion, arbeitet sich unter großen Beifall an einzelnen Unterstellungen der AfD konkret ab, unter anderem jener zum gesundheitsschädlichen Infraschall. „Ich bin ein großer Freund der Wissenschaft“, so Röderer. Es gebe keine wissenschaftlichen Belege für die schädliche Wirkung des von Windkraftanlagen ausgehenden Infraschalls. „Aber rein theoretisch, wenn es die gebe“, erklärte der Sinsheimer Abgeordnete, „dann müsste der Infraschall durch Waschmaschine, Kühlschrank oder Heizung, an der Nord- oder Ostsee, in den Bergen, durch den Gebirgsbach oder Fallwinde ebenfalls ein Graus sein“. Da bleibe der Aufschrei der AfD aber vollkommen aus. Genauso wie in der Frage der Brände. In Baden-Württemberg gebe es keinen einzigen Fall brennender Windräder, sagte Röderer, sehr wohl aber brennende Auto und auch in diesem Fall keinen Aufschrei der AfD.

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