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Debatten im Landtag

AfD fordert Reform im Mathematikunterricht

Die AfD hält es für eine dringende Aufgabe, den Mathematikunterricht zu reformieren. Rainer Balzer erhielt deutlichen Widerspruch.

Archivbild von Rainer Balzer (AfD). Er spricht sich in der aktuellen Debatten über eine Reform des Mathematikunterrichts aus.

IMAGO/Arnulf Hettrich)

Stuttgart. Die AfD will den Mathematikunterricht reformieren. Das hält der Abgeordnete Rainer Balzer für eine dringende Aufgabe. „Die Lage ist alarmierend, und es ist höchste Zeit, dass wir uns ehrlich mit den Missständen in der Schule, im Besonderen mit der Umstellung des kompetenzorientierten Unterrichts im Fach Mathematik, befassen“, betonte er in der von seiner Fraktion beantragten Debatte zum Thema „Beschaffenheit der Abituraufgaben im Fach Mathematik“. Er erhielt deutlichen Widerspruch.

Balzer wies darauf hin, „dass wir inzwischen den Fall haben und die Beobachtung machen, dass es Menschen gibt, die in eine Prüfung gehen und Abitur haben und Prozentrechnung nicht können. Die Umstellung auf einen kompetenzorientierten Mathematikunterricht ist ein schleichendes Gift in der Bildung gewesen, ist Balzers Fazit. Die höchste Studienabbrecherquote wies laut Balzer Mathematik mit 54 Prozent auf.

Mathematik-Unterricht der Zukunft

Sandra Boser von den Grünen, Staatssekretärin im Kultusministerium, zeigte sich überzeugt, „dass mit den Maßnahmen, die wir insbesondere bei den Basiskompetenzen verfolgen, und mit unseren Schulreformen für die MINT-Fächer wirklich nochmals eine gute Basis legen werden“.

Trotzdem muss man ihrer Ansicht danach schauen, wie der Mathematikunterricht der Zukunft ausschauen müsse, „damit wir junge Menschen dafür begeistern, in naturwissenschaftliche Fächer zu gehen – im Studium, in der Ausbildung oder in den Berufen“.

„Komplett falscher Weg“

Ralf Nentwich von den Grünen meinte, dass die AfD damit in das vergangene Jahrhundert zurückkehren möchte. Das sei eine Zeit gewesen, in der das Abarbeiten von Algorithmen und stupides Auswendiglernen an der Tagesordnung waren. Diesem Urteil schloss sich auch Katrin Steinhülb-Joos von der SPD an. Den AfD-Vorstoß hält sie für „einen komplett falschen Weg“. Es gehe darum, zu wissen, warum etwas so ist, wie es ist.

Andreas Sturm von der CDU räumt ein, dass es deutschlandweit bedenkliche Entwicklungen gebe. „Es gab ja das MINT-Nachwuchsbarometer 2024, der gezeigt hat, dass sich deutschlandweit in den letzten zehn Jahren die Spitzengruppe in Mathematik halbiert hat, die Risikogruppe verdoppelt“, sagte er. Die Aufgabenstellung sei klar. Aber die Lösungswege würden anders als bei der AfD aussehen. Timm Kern von der FDP mahnte grundsätzliche Mängel im Bildungssystem an. Das eigentliche Thema sei die Qualität an unseren Schulen.

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