700 Lehrersteller sind noch unbesetzt
Stuttgart. Zum kommenden Schuljahr 2017/18 sind in Baden-Württemberg noch 650 bis 700 Lehrerstellen nicht besetzt. Allein an den Grundschulen gebe es 500 offene Stellen, sagte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) in der Regierungsbefragung im Landtag. Hauptgrund dafür sei, dass in diesem Jahr keine Junglehrer zur Verfügung stehen, nachdem 2011 die Studiendauer von sechs auf acht Semester erhöht worden war. „Deshalb kommt nichts auf den Markt“, erklärte die Ministerin. Dennoch hoffe sie auf eine „stabile Unterrichtsversorgung“. Auch grundsätzlich habe das Land ein „massives“ Bewerber-Problem in den nächsten Jahren, weil bis 2021 viele Lehrer in Pension gehen werden. Andererseits gibt es für 1500 Bewerber im Gymnasialbereich keine Stellen, weil die Bewerber Deutsch und ein anderes Fach studiert hätten, erklärte Eisenmann. Das Land suche aber händeringend nach Bewerbern für die naturwissenschaftlichen Fächer.
Um dem Lehrermangel zu begegnen, spricht das Ministerium Pädagogen darauf an, die bevorstehende Pensionierung zu verschieben. Erfolgreich war bereits das Werben unter Pensionären; mehrere hundert seien wieder eingestiegen und würden unterrichten, berichtete die Ministerin.
Außerdem will sie Gymnasiallehrer an Grundschulen einsetzen und zwei Jahre lang weiterqualifizieren. Starker Bedarf bestehe auch an Sonderpädagogen, im beruflichen Bereich sowie in Naturwissenschaften in weiterführenden Schulen. Die Ministerin will 5000 Haupt- und Werkrealschullehrer für die Sonderpädagogik weiterqualifizieren. Außerdem sollen möglichst viele der 12 000 abgeordneten Lehrer in den Schuldienst zurückkehren.