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Verdi fordert acht Prozent mehr Geld im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen
Berlin/Stuttgart. Die Gewerkschaft Verdi und der Deutsche Beamtenbund (DBB) fordern für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen acht Prozent mehr Geld, mindestens aber 350 Euro, sowie höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Gehälter von Auszubildenden und Praktikanten sollen um 200 Euro steigen. Das haben die beiden Verbände am Mittwoch verkündet. Verdi-Chef Frank Werneke begründete die Forderung damit, dass durch eine höhere Kaufkraft die Binnennachfrage steige. Außerdem müsse der öffentliche Dienst attraktiv bleiben. Außerdem regen die Gewerkschaften die Einrichtung eines Arbeitszeitkontos an.
„Wenn wir jetzt nicht für eine wettbewerbsfähige Bezahlung und attraktivere Arbeitsbedingungen sorgen, schmieren wir in der Konkurrenz mit der Privatwirtschaft ab“, ergänzte DBB-Chef Ulrich Silberbach. „Uns fehlen jetzt schon 570 000 Beschäftigte im öffentlichen Dienst und die demografische Krise beginnt gerade erst.“ In den kommenden zehn Jahren gehe ein Drittel der Beschäftigten in den Ruhestand.
Kritik kommt von den Arbeitgebern. „Forderungen in dieser Höhe sind absolut überzogen und realitätsfremd“, sagte Wolf-Rüdiger Michel (CDU), Chef des kommunalen Arbeitgeberverbands Baden-Württemberg. „Wir erleben eine rapide Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und einen Einbruch der Kommunalfinanzen.“ Weitere Kostensteigerungen seien nicht finanzierbar.
Ähnlich skeptisch wertet der Rottweiler Landrat die Forderung nach drei zusätzlichen freien Tagen. „Angesichts der teils angespannten Personalsituation führen Entlastungstage im Ergebnis zu einer weiteren Belastung der Beschäftigten“, kommentiert Michel. Da parallel dazu das Arbeitsvolumen nicht sinke, werde es zu Arbeitsverdichtungen kommen.
Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des kommunalen öffentlichen Dienstes beginnen am 24. Januar 2025. Weitere Termine sind im Februar und März geplant.