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Studie

Öffentlicher Dienst punktet wieder: Jurastudenten favorisieren Auswärtiges Amt und Bundeskriminalamt

Einer neuen Studie zufolge wollen viele junge Jurastudenten künftig am liebsten im öffentlichen Dienst arbeiten. Obwohl man dort weniger verdient als in der freien Wirtschaft.

Laut einer neuen Studie wollen Jurastudenten am liebsten bei einer staatlichen Einrichtung arbeiten.

IMAGO/McPHOTO)

Berlin. Der Staat als Arbeitgeber wird für Juristen in finanzieller Hinsicht zwar immer uninteressanter, weil man bei einer großen Wirtschaftskanzlei oder als Unternehmensjurist mehr Geld verdient. Das geht aus einer Vergütungsanalyse der Unternehmensberatung Kienbaum im vergangenen Jahr hervor.

Nun besagt aber eine neue Studie, dass Jurastudenten am liebsten bei staatlichen Einrichtungen arbeiten, auch wenn sie dort weniger verdienen. Dies zumindest ist das Ergebnis einer Umfrage des Employer-Branding-Unternehmens Universum, das zur Stepstone Group gehört. Befragt wurden demnach 1021 Jura-Studierende in Deutschland.

Die Anstellungen im öffentlichen Dienst sind bei Absolventen beliebt

Die Befragten gaben an, bei welchen Unternehmen sie gerne arbeiten möchten, nach welchen Kriterien sie Arbeitgeber bewerten, welche Gehaltsvorstellungen sie haben und welche langfristigen Karriereziele sie verfolgen. Die Umfrage wurde zwischen September 2023 und April 2024 durchgeführt. Ergebnis: Vor allem Anstellungen im öffentlichen Dienst sind bei Absolventen beliebt.

Ganz oben auf der Liste stehen eine Anstellung beim Bundeskriminalamt und dem Auswärtigen Amt, gefolgt von einem Traumjob bei den Vereinten Nationen. Unter den 15 beliebsteten Arbeitgebern für Jurastudenten der Generation Z befinden sich zudem die Europäische Kommission, das Bundesamt für Verfassungsschutz und die Bundespolizei. Dazwischen liegen mehrere große Automarken wie etwa Porsche, Audi und die Mercedes-Benz-Group, auf Rang 15 der Wunscharbeitgeber landete die Lufthansa Group.

Laut der Unternehmensberatung Kienbaum, die für ihre Studie Daten aus mehr als 3000 Unternehmen ausgewertet hatte, verdienen Anwälte in einer Großkanzlei auf der ersten Karrierestufe im Schnitt 139 000 Euro pro Jahr, Juristen in Unternehmen erhalten 98 000 Euro jährlich. Wer hingegen beim öffentlichen Dienst als ledige Richterin oder als Staatsanwalt beginnt, erhält nach Angaben des Deutschen Richterbunds im bundesweiten Durchschnitt nach einigen Jahren Berufserfahrung rund 60 000 Euro brutto im Jahr.

Doch woran liegt es, dass junge angehende Juristen auf mehr Geld in der freien Wirtschaft verzichten? Es gebe für Juristen im öffentlichen Dienst viele Vorteile, dort zu arbeiten, sagte der baden-württembergische Chef des Beamtenbunds, Kai Rosenberger, im vergangenen Jahr als Reaktion auf die Kienbaum-Studie gegenüber dem Staatsanzeiger.

Flexible Arbeitszeiten und Vereinbarkeit von Beruf und Familie

„Wir haben immer mehr weibliche Juristen und das hängt auch damit zusammen, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und flexible Arbeitszeiten möglich sind“, sagt Rosenberger. Und ergänzt, dass sich viele Rathauschefs sehr wohl Gedanken darüber machten, wie man die Attraktivität auch für Juristen steigern könnte. Schließlich betragen im Gegensatz zum öffentlichen Dienst die Arbeitszeiten in der freien Wirtschaft oftmals mehr als zehn Stunden am Tag, so Rosenberger.

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