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Neue Nerd-Kampagne für Hochschulen gestartet
Stuttgart. Zuerst waren wir „The Länd“, jetzt sind wir „The Nerd“: Mit einer selbstbewussten, selbstironischen und auf drei Jahre angelegten deutschlandweiten Kampagne wirbt das Land Baden-Württemberg zusammen mit Hochschulen und der Wirtschaft um künftige Fachkräfte.
Unter dem Titel „The Nerd Länd“ sollen gezielt die Generation Z und vor allem junge Frauen angesprochen werden, betonte Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (Grüne) am Donnerstag in Stuttgart. „Wir wollen Baden-Württemberg als Lebens- und Studienort noch bekannter machen als bislang“, betonte Olschowski. Geworben wird zudem um Studieninteressierte aus Elternhäusern ohne Hochschulerfahrungen.
Rund 860 000 neue Stellen allein für akademische Fachkräfte
Laut einer Studie werden bis zum Jahr 2040 rund 860 000 Stellen allein für akademische Fachkräfte zu besetzen sein. „Baden-Württemberg hat neun Universitäten, darunter vier Exzellenzuniversitäten sowie 45 staatliche Hochschulen in der Fläche, so viele wie in keinem anderen Bundesland“, sagte Olschowski. Entstanden sei die Idee Ende 2022 beim Strategiedialog zwischen Wirtschaft und Hochschulen. Eine Forderung sei gewesen, mit einer eigenen Kampagne das Image und die Attraktivität der Ingenieursberufe als Zukunftsberufe zu stärken.
Die Kampagne gliedere sich in vier Werbephasen, in denen unterschiedliche Aspekte in den Fokus genommen werden. Aktuell werben fünf Studierende aus Baden-Württemberg, die alle MINT-Fächer studieren, für das „Nerdsein“ in Imagefilmen, Videos und über die Sozialen Medien. Von Karem ist der Spruch zu lesen „Bestes Studium, bestes Leben, bester Job“, von Savannah hingegen „Bereit, Naturgesetze zu brechen“.
Weil Baden-Württemberg nicht nur das Land der Tüftler und Erfinder sei, werbe man auch gezielt mit den Vorzügen von Genuss, Essen, Stereotypen und der Landschaft. „Wir sind Kehrwoche, Bollenhut, Bosch und haben die meisten Exzellenzuniversitäten“, heißt es im Werbefilm.
Südwestmetall: Land bietet hervorragende Bedingungen
Der Arbeitgeberverband Südwestmetall begrüßt die Kampagne. Baden-Württemberg biete mit seinem „Mix aus differenzierter Hochschullandschaft und starker Unternehmensstruktur hervorragende Studien- und Arbeitsbedingungen“, sagte Geschäftsführer Stefan Küpper.
Kreiert hat die Kampagne die Agentur thjnk!. Deren Kreativdirektor Berthold Brodowski erklärte, dass der Begriff „Nerd“ zwar einst für Einzelgänger, Streber oder Sonderling stand, in den vergangenen Jahren aber einen Imagewandel erfahren habe. „Nerd ist Popkultur von Krypto bis KI“, sagte Brodowski, das habe sich in einer vorab gestarteten Umfrage ergeben. „Heute bezeichnet man damit Menschen, die sich in etwas reinvertiefen“, so Brodowski. (rik)