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Frauen sind in Chefetagen kommunaler Unternehmen unterrepräsentiert
Friedrichshafen. Die Führungsetagen kommunaler Unternehmen bleiben in Baden-Württemberg wie in ganz Deutschland weiterhin fest in Männerhand. Dies geht aus einer aktuell veröffentlichten Studie „Frauen in Top-Managementorganen öffentlicher Unternehmen – Ein deutschlandweiter Städtevergleich“ der Zeppelin Universität (ZU) in Friedrichshafen hervor.
Mit einem Anteil von 21,4 Prozent besetzen baden-württembergische Städte im Schnitt nur jede fünfte Spitzenposition in ihren kommunalen Unternehmen mit einer Frau. Im Vergleich aller 16 Bundesländer liegt Baden-Württemberg unterhalb des Gesamtschnitts (22,1 Prozent) auf dem zehnten Platz.
Die Zahl der neueingestellten Frauen in Toppositionen steigt
Bei Neubesetzungen von Top-Managementpositionen wurden im vergangenen Jahr 27,9 Prozent der Stellen von Frauen eingenommen, das ist ein Anstieg um 6,0 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr (21,9 Prozent). Die höchsten Werte bei weiblichen Neubesetzungen weisen Hamburg (55,0 Prozent) und die Städte in Thüringen (50,0 Prozent) auf; am geringsten sind die Werte für die Städte in Schleswig-Holstein (14,3 Prozent) und dem Saarland (null Prozent).
Den höchsten Anteil an Frauen im Top-Management erreichten abermals die Städte ostdeutscher Flächenländer: in Thüringen (29,7 Prozent) und Sachsen-Anhalt (26,7 Prozent). Auch die Stadtstaaten Berlin (34,9 Prozent), Hamburg (26,6 Prozent) und Bremen (25,3 Prozent) konnten ihre Spitzenpositionen beibehalten. Hingegen bilden die Städte in Niedersachsen (15,2 Prozent), Schleswig-Holstein (13,9 Prozent), Rheinland-Pfalz (13,6 Prozent) und dem Saarland (9,8 Prozent) die Schlusslichter.
In der Studie der 69 untersuchten Städte belegt in Baden-Württemberg wie in den Vorjahren Freiburg mit einem Anteil von 30,8 Prozent einen Platz im vorderen Bereich. Karlsruhe (27,6 Prozent) liegt über dem Durchschnitt, während Mannheim (21,4 Prozent) knapp darunter bleibt, gefolgt von Stuttgart mit 20 Prozent, während Heidelberg weiterhin einen Anteil von 4,3 Prozent hat.
Beachtliches Gefälle und große Entwicklungsunterschiede
„Interessant ist aus wissenschaftlicher Sicht, dass auch bei räumlich benachbarten Städten ein beachtliches Repräsentationsgefälle sowie gravierende Entwicklungsunterschiede bestehen“, sagen die Studienautoren Ulf Papenfuß und Christian Arno Schmidt vom ZU-Lehrstuhl für Public Management & Public Policy.
Den aktuellen Status quo bei der Repräsentation von Frauen in öffentlichen Unternehmen haben Papenfuß und sein Forscherteam im April 2024 erneut untersucht. In allen 16 Bundesländern wurden die Daten von 69 Städten und 1976 öffentlichen Unternehmen mit 2087 Führungskräften analysiert.