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Umfrage: Karriere ist nicht mehr das Lebensziel

Der traditionelle Karrierebegriff und die oft damit verbundene Führungsverantwortung sind nur noch für eine Minderheit der Fachkräfte attraktiv und werden heutzutage überwiegend mit deutlich mehr Stress assoziiert.

Der Begriff Karriere in Stellenanzeigen kommt laut einer Umfrage bei Fachkräften immer weniger an. Viele verbinden mit dem Begriff zusätzlichen Stress.

IMAGO/Zoonar.com/ironjohn)

Köln. Rund 60 Prozent der Fachkräfte mit Berufsausbildung sehen Karriere nicht als ihr vornehmliches Lebensziel an. Dies wollen nur noch acht Prozent, wie eine Umfrage von meinestadt.de und dem Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung am Institut der deutschen Wirtschaft ergab. Befragt wurden 3000 Fachkräfte mit Berufsausbildung, wie das Online-Portal Haufe berichtet.

Karriere spielt bei der jungen Generation noch eine Rolle

Am wichtigsten sei die Karriere demnach für die junge Generation der 18- bis 24-Jährigen: Ein Viertel hält sie für bedeutsam. „Aus Sicht der Fachkräfte hat der Karrierebegriff eine weitaus facettenreichere Bedeutung als das schrittweise Aufsteigen in der Firmenhierarchie“, heißt es weiter. Sie verbinden mit dem Begriff vor allem mehr Geld, aber auch Verantwortung und Stress.

Dies zeige sich auch bei Stellenanzeigen. Die Studienautoren hätten Formulierungsbeispiele entworfen, die unterschiedliche Aspekte einer Karriere ausdrücken, und gefragt, von welchen sich Fachkräfte am meisten angesprochen fühlen. Hierbei zeigte sich: Die Anzeigen, die das Wort „Karriere“ verwendeten, kamen bei den Befragten am wenigsten an. Deutlich besser schnitten Begriffe wie „Lebenslanges Lernen“, „Weiterkommen“ und „wir fördern Ideen“ ab.

Am besten kämen laut Befragung die Formulierungen in Stellenanzeigen an wie „Wir fördern gute Ideen“ (27Prozent), „Weiterkommen – auch ohne Führungsverantwortung“ (24 Prozent) oder „Lebenslanges Lernen garantiert“ (16 Prozent). Nur neun Prozent gefiel der Satz „Jetzt fängt deine Karriere an“.

Auch auf der Karrierewebseite, auf der sich Arbeitgeber vorstellen und ihre Stellenangebote veröffentlichen, falle der Begriff „Karriere“ weitgehend durch. Bei Fachkräften punkten Unternehmen eher mit Formulierungen wie „Unser Team“ (40 Prozent) oder etwa „Wir als Arbeitgeber“ (32 Prozent).

Auch die weiteren Studienergebnisse deuten auf eine geringe Karriereaffinität der Fachkräfte mit Berufsausbildung hin. Von allen Befragten, die bisher keine Führungsrolle einnehmen, streben nur zwölf Prozent eine Karriere mit Personalverantwortung an – also die klassische Führungslaufbahn im Unternehmen. 37 Prozent haben andere Pläne oder wollen so weiterarbeiten wie bisher.

Der Großteil der Befragten möchte sich weiterbilden

Das Interesse an Weiterbildung ist groß: Der größte Teil der Befragten (40 Prozent) möchte zwar keine Karriere machen, sich aber regelmäßig weiterbilden, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Das Konzept der Fachkarriere – also eine Expertenlaufbahn mit der Übernahme fachlicher Verantwortung ohne Personalführung – kommt bei Fachkräften auch nicht so gut an. Diese berufliche Entwicklung können sich zwölf Prozent der Befragten vorstellen. (sta/rik)

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