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Staatsanzeiger-Karrieremesse: Jobsucher und Arbeitgeber kommen auf ihre Kosten
Ludwigsburg. Kurz nach Messebeginn um 9 Uhr im Ludwigsburger Forum am Schlosspark bilden sich erste Schlangen vor den Ständen und Stellwänden mit Stellenausschreibungen. Die Studentinnen der Hochschule für Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg, Marie Ziller und Alexandra Grupp, sind gekommen, weil sie einen Job im Bereich Digitalisierung und Künstliche Intelligenz suchen. „Ich bin aber auch offen für andere Bereiche“, sagt Alexandra Grupp. „Ich bin auch offen, aber möchte nicht im Bereich Finanzen oder Sozialhilfe arbeiten“, sagt Ziller.
Im Gespräch herausfinden, was den Menschen wichtig ist
„Wir suchen hier Personal, vor allem langfristig, auch wenn bei uns aktuell nur eine Stelle zu besetzen ist“, sagt Dorothee Lehmann vom Personalmarketing der Stadt Winnenden. „Uns ist es wichtig, im Gespräch herauszufinden, was den Menschen wichtig ist“, sagt ihre Kollegin und Personalleiterin Sabrina Kokott.
Es sind mehr Arbeitgeber und Studierende da als im vergangenen Jahr, die sich bei den möglichen neuen Arbeitgebern informieren, die mit launigen Sprüchen auf Plakaten werben. Der Alb-Donau-Kreis etwa mit „Für Unentschlossene und Entscheidungsoffene, für Visionäre und Realisten, für alle und jeden“, die Stadt Ulm präsentiert sich mit „Überflieger und trotzdem bodenständig? 135 Berufe und unendliche Möglichkeiten“.
Den Enzkreis vertritt die Personalsachbearbeiterin Michelle Knaub, die künftig dort die Ausbildungsleitung übernimmt. „Wir haben tatsächlich Schwierigkeiten, unsere Stellen mit qualifiziertem Personal zu besetzen“, sagt Knaub. „Deshalb hoffen wir hier bei der Messe, dass wir motivierte und qualifizierte Studierende finden, die sich für eine Stelle bei uns interessieren“, betont die Personalerin.
Doch nach welchen Kriterien suchen die Absolventen ihren künftigen Job? „Für mich spielt vor allem die Nähe eine Rolle“, sagt die 21-jährige Theresa Dorsch aus dem Ostalbkreis, die gerade vor einer Stellwand die dort ausgehängten Jobangebote begutachtet. „Für mich ist die räumliche Nähe nicht so wichtig“, sagt hingegen die 24-jährige Deborah Hämmerle aus dem Landkreis Tübingen, die gerne im Ordnungs- und Personalbereich ar-beiten möchte .
Während in einem separaten Raum ein Bewerbungscheck angeboten wird, informieren nebenan drei Personalerinnen über die Jobs beim Landkreis Konstanz. „Wir wollen uns hier als attraktiver Arbeitgeber und Dienstherr präsentieren“, sagt die Personalleiterin Anita Mai. Man sei daher auf der Suche nach Absolventen, die entweder direkt nach dem Studium eine Stelle suchen „oder auch einfach nur ein Praktikum bei uns machen wollen“, ergänzt Mai.
Kurz vor der Mittagszeit drängeln sich viele vor den Tischen und Ständen der öffentlichen Arbeitgeber wie dem Verfassungsschutz, der Unfallkasse oder der Stadt Stuttgart. Am Nachmittag informieren Personaler und Personalerinnen der Städte Ditzingen und Tuttlingen sowie dem Landkreis Esslingen über Entwicklungsmöglichkeiten und Benefits.
Herzliches Onboarding und vor allem Ruhe bewahren
Am Vormittag erzählen Monja Brenner und Sebastian Buschmann von ihren ersten 100 Tagen beim Landratsamt Esslingen und bei der Stadt Bietigheim-Bissingen, wo Brenner im Sachgebiet Ausbildung und Buschmann in der Stadtkämmerei arbeiten. „Schon das Onboarding am ersten Tag war sehr herzlich“, macht Brenner den gut 40 Zuhörenden Mut. „Man lernt im Studium schon so viel, dass man sich mit allem zurechtfindet. Aber man muss halt auch sich selbst strukturieren und sollte vor allem Ruhe bewahren“, empfiehlt Buschmann.
Karrieremesse in Kehl
Die Staatsanzeiger-Akademie bietet jedes Jahr Karrieremessen an den Hochschulstandorten Ludwigsburg und Kehl an. Den Auftakt machte dieses Jahr wieder Ludwigsburg, in Kehl findet die Messe in der kommenden Woche am 1. Oktober von 9 bis 15 Uhr statt. Auf den Messen treffen sich Studierende und öffentliche Arbeitgeber, um sich zu informieren und für sich zu werben. Außerdem werden spannende Berufsbilder aus dem öffentlichen Dienst vorgestellt.