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Jeder vierte Studierende will in den öffentlichen Dienst
Stuttgart. Geht es um die Wahl ihres zukünftigen Arbeitgebers gehen viele Studierende in Deutschland offenbar auf Nummer sicher: Fast ein Viertel der Befragten (24 Prozent) gibt an, dass der öffentliche Dienst für sie als Arbeitgeber besonders attraktiv sei. Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede bei den Geschlechtern: Knapp jede dritte Studentin (30 Prozent, 2022: 34 Prozent) kann sich eine berufliche Zukunft in der öffentlichen Verwaltung sehr gut vorstellen – bei den Studenten sind es dagegen nur halb so viele (17 Prozent, 2022: 20 Prozent).
Der öffentliche Dienst wirkt eher wie ein sicherer Hafen
Der öffentliche Dienst wirke wie ein sicherer Hafen: „In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten, wie wir sie gerade erleben, ist der Wunsch nach Jobsicherheit nachvollziehbar. Studierende erwarten im öffentlichen Dienst einen sicheren Job, attraktive Arbeitszeiten und zumeist auch eine ausgewogene Work-Life-Balance., so Nathalie Mielke, Partnerin & Talent Leader Assurance bei EY.
Dieser Schritt sei allerdings beileibe keine Liebesbeziehung, sondern vielmehr eine Zweckehe, so Mielke, denn: „Andere Branchen werden allgemein viel attraktiver eingeschätzt.“ Hier liege es an den Personalabteilungen der Unternehmen in der Privatwirtschaft, die eigenen Vorteile herauszustellen, um die besten Talente für sich zu gewinnen.
Unter den so genannten „High Potentials“ hat der öffentliche Dienst nach EY-Angaben allerdings an Attraktivität eingebüßt: Von den angehenden Akademikern, die sich selbst als „exzellent“ einstufen, wollten noch im Jahr 2022 23 Prozent in den öffentlichen Dienst – 2024 sind es nur noch 16 Prozent.
Für „exzellente“ Studierende ist der Bereich IT/Software in den vergangenen Jahren hingegen deutlich interessanter geworden: Wollten 2022 noch 15 Prozent ihre Jobsuche in dieser Branche starten, sind es nun mit 30 Prozent doppelt so viele.
Generell können sich immer mehr Studierende vorstellen, zukünftig bei einem Technologie-Unternehmen zu arbeiten: Der Anteil beträgt 23 Prozent und liegt damit nur noch geringfügig unter dem Wert, den der Öffentliche Dienst erreicht. Für die Studie wurden mehr als 2000 Studentinnen und Studenten befragt.
Ein weiteres Ergebnis ist, dass der Wunsch nach beruflicher Freiheit und Selbstverwirklichung einen deutlich größeren Raum einnimmt als früher. Ein Viertel der Studierenden (25 Prozent) strebt nach dem Studium eine selbstständige Tätigkeit an oder plant ein Unternehmen zu gründen. Dies sind mehr als noch vor zwei Jahren, als der Anteil bei 18 Prozent lag.
Mit Blick in die Zukunft steigt dieser Wert sogar noch: In zehn Jahren wollen mehr als vier von zehn der aktuell eingeschriebenen Hochschülerinnen und Hochschüler (44 Prozent) selbstständig beruflich tätig sein – ebenfalls mehr als vor zwei Jahren (38 Prozent).
Insgesamt wiegt das Kriterium Sicherheit für Studierende zwar schwer – gut vier von zehn Befragten (42 Prozent) geben an, dass dies zu den wichtigsten Faktoren bei der Wahl des zukünftigen Arbeitgebers gehört. Ein Punkt ist den Hochschülerinnen und Hochschüler aktuell allerdings noch wichtiger: das Gehalt (47 Prozent). Beim Einstiegsgehalt liegt der Mittelwert aktuell bei 43 700 Euro. Das sind gerade einmal 100 Euro mehr als bei der vergangenen Befragung 2022, aber 5800 Euro mehr als 2018, der letzten Erhebung vor der Pandemie
Flexible Arbeitszeiten und Homeoffice sind wichtige Kriterien
Auch die Möglichkeit, die eigene Arbeitszeit flexibel zu gestalten (39 Prozent), sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf (38 Prozent) ist ihnen wichtig. Fast jede und jeder Vierte (24 Prozent) sagt zudem, dass die Möglichkeit, aus dem Home Office zu arbeiten, für sie entscheidend ist bei der Wahl des Arbeitgebers.
Die Faktoren selbst gewichten Frauen und Männer allerdings zum Teil höchst unterschiedlich: Die Bezahlung ist sowohl für Studentinnen (50 Prozent) als auch für Studenten (43 Prozent) das wichtigste Kriterium. Frauen (45 Prozent) ist die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf allerdings deutlich wichtiger als Männern (31 Prozent).
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