Diversity ist noch nicht verankert

Freiburg. Das Diversity Management ist in deutschen Unternehmen noch wenig entwickelt. Nur eine Minderheit von zwei Prozent hat ein voll ausgereiftes Diversity Management mit fester Verankerung in der Unternehmensstruktur. Das zeigt eine neue Studie der Haufe Akademie.

Diversity Management ist den meisten Unternehmen zwar kein Fremdwort mehr: Über 84 Prozent der Studienteilnehmer sind mit dem Begriff vertraut und in über der Hälfte der Unternehmen ist Diversity Management bereits Thema. Allerdings ist ein voll ausgereiftes Diversity Management mit fester Verankerung in der Unternehmensstruktur und einem Fokus auf Profitabilität bisher die Ausnahme. Nur zwei Prozent der Befragten gaben an, ein voll ausgereiftes Diversity Management in ihrem Unternehmen zu haben.

Individuelle Coachings wären eine wirksame Maßnahmen

Programme für Führungskräfte, individuelle Coachings, Trainings und Workshops werden als wirksame Maßnahmen angesehen, jedoch im realen Unternehmensalltag nicht aktiv umgesetzt. Während 56 Prozent der Befragten angaben, dass sie die Wirksamkeit von Maßnahmen in der Führungsebene und in High Performance Teams als hoch erachten, gaben nur 32 Prozent der Teilnehmenden an, genau diese in ihrer Organisation auch vorzufinden.

Auch beim Monitoring ihres Diversity Managements haben die Unternehmen noch viel Luft nach oben. Erst 29 Prozent der befragten Unternehmen haben sogenannte Key Performance Indicators ( KPIs ) für ihre durchgeführten Diversity-Maßnahmen. Das bedeutet den Angaben zufolge, dass über 70 Prozent keine oder kaum KPIs erheben, um ihre Maßnahmen zu evaluieren.

Nur 15 Prozent spüren die Auswirkungen des Diversity Managements

Tatsächlich geben nur 15 Prozent der Befragten an, die Auswirkungen des Diversity Managements im Unternehmen in ihrem Tagesgeschäft zu spüren.

Das Diversity Management hat in der Wahrnehmung der großen Mehrheit der Befragten innerhalb ihrer Organisation keine Priorität (42 Prozent) oder eine nur sporadische Relevanz (29 Prozent) im Rhythmus von Kampagnen und Initiativen.

Umfrage-Teilnehmer aus kleinen und großen Unternehmen

Für die Studie befragte die Haufe Akademie mit Sitz in Freiburg von Mai bis Juli 2023 über 200 Arbeitnehmende. Die meisten Teilnehmenden stammten aus kleinen Unternehmen mit bis zu 1000 Mitarbeitenden (32 Prozent) und Kleinstbetrieben mit einer Unternehmensgröße bis 250 (24 Prozent), gefolgt von mittleren Unternehmen mit bis zu 5000 Mitarbeitenden (23 Prozent).

Auch Teilnehmende aus großen Unternehmen mit mehr als 5000 Mitarbeitenden (21 Prozent) nahmen an der Befragung teil. Die Mehrheit der Befragten ordnete sich dem Bereich HR & Personal zu (35 Prozent).