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Berufsqualitäten

Soft Skills werden zunehmend gefragt

Die sogenannten Soft Skills werden immer wichtiger bei der Suche nach einem passenden Job. Dies ergab eine Studie unter 2700 Führungskräften und 2000 Recruitern. Soft Skills sind persönliche Eigenschaften und soziale Kompetenzen, die es ermöglichen, effizient in Unternehmen tätig zu sein und sich gut in Teams zu integrieren.

Persönliche Eigenschaften und soziale Kompetenzen, die sogenannten Soft Skills, werden beim Recruiting immer wichtiger.

Laura Hoß)

Düsseldorf/München. Zu den persönlichen Soft Skills zählen soziale Kompetenzen, Kommunikationsstärke und emotionale Intelligenz, die in Zusammenarbeit und Alltag einen reibungslosen Umgang ermöglichen.

„Für den Erfolg im Beruf sind sie unverzichtbar. Im Alltag helfen sie, Konflikte zu bewältigen und unterstützen positive Beziehungen“, heißt es bei dem in Gräfelfing bei München ansässigen Unternehmen acquisa, einem Veranstalter und Gestalter von Branchenevents und Herausgeber einer Online-Fachzeitschrift für Marketing und E-Commerce.

Doch welche Soft Skills sind heute ganz besonders von Bedeutung? Basierend basierend auf aktuellen Trends und Prognosen für 2024 hat acquisa eine Liste der Top 10 erstellt, die aufgrund rasanter technologischer Entwicklungen, gesellschaftlicher Veränderungen und zunehmender Globalisierung immer relevanter werden.

Ganz vorne steht die Fähigkeit, komplexe Probleme zu erkennen

An erster Stelle steht die Problemlösungsfähigkeit, also die Fertigkeit, komplexe Probleme zu erkennen, zu definieren und zu lösen. Auf Platz zwei landet die Lernbereitschaft, also kontinuierlich offen sein für neue Informationen, Ideen und Technologien. Die Kommunikationsfähigkeit wird an dritter Stelle genannt als Kompetenz, mündlich und schriftlich klar und präzise Informationen auszutauschen.

Auf Platz vier steht das Einfühlungsvermögen, die Gabe, sich in andere hineinzuversetzen und deren Gefühle und Perspektiven zu erkennen und zu verstehen. Danach folgt die Integrationsbereitschaft in verschiedenen Arbeitsumfeldern und Kulturen gefolgt von der Teamfähigkeit, also die Zusammenarbeit und ein vertrauensvoller Umgang, um gemeinsame Ziele zu erreichen.

Auf Platz sieben steht Überzeugungskraft, andere von Ideen oder Vorschlägen zu begeistern. Platz acht belegt die Organisationsfähigkeit, da geht es in erster Linie um Zeit- und Ressourcenmanagement sowie die Kompetenz, Aufgaben zu priorisieren. Stressresistenz landet auf Platz neun und meint die Gelassenheit unter Druck und effektives Reagieren in anspruchsvollen Situationen. Und nicht zuletzt geht es auch um die Konfliktfähigkeit, also die Fertigkeit, Meinungsverschiedenheiten und Unstimmigkeiten zu erkennen, zu verhandeln und zu lösen.

Laut des in Düsseldorf ansässigen Jobportals Stepstone sprachen sich in einer Studie 73 Prozent der Befragten dafür aus, dass persönliche Eigenschaften die wichtigsten Faktoren bei der Auswahl der passenden Kandidaten seien – noch vor der beruflichen Erfahrung (68 Prozent). Und 87 Prozent glauben sogar, dass die persönlichen Faktoren in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen werden. Soziale Kompetenzen liegen mit 67 Prozent auf Platz drei. Formelle Abschlüsse oder gar Noten scheinen im Gegensatz dazu weniger wichtig (zehn und fünf Prozent).

Immer mehr Menschen üben Jobs aus ohne Vorkenntnisse

„Gerade die Corona-Pandemie zeigt, dass immer mehr Menschen als Quereinsteiger neue Jobs ausüben, in denen sie wenige oder keine Vorkenntnisse besitzen. Umso wichtiger sind hier bei der Bewerbung Soft Skills“, sagt die Karriere-Expertin Lea Schröder von Stepstone.

„Wir beobachten, dass Unternehmen bei den Einstellungskriterien ein zunehmendes Augenmerk auf die sogenannten weichen Faktoren legen“, ergänzt Schröder. Und immer mehr machten es sich zum Ziel, dass die neuen Mitarbeiter zur Unternehmenskultur passen.

Seit Mitte 2020 steigt laut dem Online-Jobportal die Bedeutung von Fähigkeiten, die Maschinen nicht übernehmen können, stark an. Im Vergleich zu 2019 wurden im Jahr 2023 190 Prozent mehr Soft Skills durch Unternehmen gesucht (siehe auch Kasten). Die meistgesuchten Soft Skills in 2023 waren dabei Flexibilität, Kommunikationsfähigkeit, Kreativität und Lernbereitschaft.

Die Top 3 Soft Skills mit der stärksten Bedarfssteigerung von Unternehmensseite über einen Fünfjahreszeitraum sind den Angaben zufolge Geduld, Kommunikationsfähigkeit und Problemlösungskompetenz. „Unternehmen sollten sich bei Neueinstellungen auf eine ausgewogene Mischung aus Hard- und Soft Skills konzentrieren und diese durch maßgeschneiderte Schulungsprogramme fördern“, empfiehlt das Jobportal.

Die Studie schildert die Erlebnisse der Arbeitnehmer im Bewerbungsprozess. Auch die Erfahrungen von Recruiter in Bezug auf die Erstellung von Stellenanzeigen und Personalgewinnung wurden analysiert.

Die Nachfrage nach KI und Soft Skills steigt

Das Jobportal Stepstone hat für die Analyse interner Plattformdaten die Gesamtheit aller Ausschreibungen von 2019 bis einschließlich Oktober 2023 anhand von Keyword-Listen zu den Themen Künstliche Intelligenz und Soft Skills untersucht. Spezifischer wurden die von Arbeitgebern angegebenen Voraussetzungen den ausgeschriebenen Job ausüben zu können analysiert. Die Nachfrage nach KI demnach um 104 Prozent, die nach Soft Skills um 190 Prozent.

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