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Beamte werden als verantwortungsbewusst, stur und überfordert wahrgenommen
Köln/Berlin. Verbeamtet zu werden, ist für viele Menschen ein attraktives Ziel. Immerhin haben Beamte einen sicheren Arbeitsplatz, profitieren von geregelten Gehältern und Zulagen und haben keine Sozialabgaben wie Angestellte auf dem freien Wirtschaftsmarkt. Außerdem genießen bestimmte Berufe im öffentlichen Dienst in der Krankenpflege, bei der Feuerwehr und der Polizei ein hohes Image.
Trotzdem sind die Angestellten im öffentlichen Dienst insgesamt nicht besonders hoch angesehen, wie eine repräsentative Forsa-Befragung im Auftrag des Deutschen Beamtenbundes und Tarifunion (DBB) ergab.
Gängige Klischees gegenüber Staatsdienern stimmen nicht
Beamte sind faul, arbeiten langsam und sind wenig offen für Neues? So lauten zumindest die gängigen Klischees gegenüber Staatsdienern. Wie Mitarbeitende im öffentlichen Dienst aber tatsächlich wahrgenommen werden und dass Beamte durchaus auch positiv bewertet werden, ist ein Ergebnis der Umfrage.
Befragt wurden rund 2000 Personen, wie das digitale Wirtschaftsmagazin business insider in Berlin mitteilt. Die Befragten sollten angeben, inwiefern sie dem Staat zutrauen, bestimmte Aufgaben zu bewältigen und wie sie Beamten einschätzen. Rund 70 Prozent sind der Meinung, dass der Staat von aktuellen Problemen und Aufgaben vor allem beim Klima- und Umweltschutz, in der Schul- und Bildungspolitik sowie in der Asyl- und Flüchtlingspolitik überfordert sei.
Doch nicht nur die staatlichen Institutionen schneiden schlecht ab. Die Umfrage zeige ebenfalls das zunehmend schlechte Image der Mitarbeitenden im Staatsdienst. Demnach halten 43 Prozent der befragten Bürger die Beamten für stur, mehr als ein Drittel empfinden sie als mürrisch und ein Drittel würden sie sogar als arrogant beschreiben.
Gleichzeitig gibt es aber auch einige positive Eigenschaften, die ihnen zugeschrieben werden: Weitaus mehr als die Hälfte der Befragten finden Beamten verantwortungsbewusst und fast genauso viele bezeichnen sie als pflichtbewusst und vor allem als zuverlässig.
In den vergangenen Jahren an Ansehen verloren
Die Umfrage zeigt aber auch, dass sich das Image von Beamten in den vergangenen Jahren verschlechtert hat. 2007, also vor rund 17 Jahren, gaben noch mehr als zwei Drittel der Befragten an, dass sie Beamte für verantwortungs- und pflichtbewusst halten. 2009 waren es sogar 78 Prozent.
Auch bei den Punkten Sinnhaftigkeit und Fairness schneiden Beamte gut ab. Nur knapp ein Fünftel der Befragten finden Staatsdiener überflüssig und nur ein knappes Sechstel bezeichnen sie als ungerecht. (rik)