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Statistiker: Verschärfter Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst droht in den Engpassberufen

In vielen Berufen werden schon jetzt Fachkräfte gesucht. In den sogenannten Engpassberufen wird sich dies laut Statistischem Bundesamt in den kommenden Jahren verschärfen.

Busfahrer gehören zu der Berufsgruppe, die in den kommenden Jahren die Fachkräftegewinnung verschärfen wird, weil viele in Rente gehen werden.

IMAGO/Panthermedia)

Wiesbaden. Ob Busfahrerin oder Altenpfleger, Forstwirtschaftler oder Straßenwärter – in vielen Berufen werden schon jetzt Fachkräfte gesucht. Diese Situation könnte sich dadurch weiter verschärfen, dass viele abhängig Beschäftigte in sogenannten Engpassberufen der Babyboomer-Generation angehören und in den nächsten Jahren das Renteneintrittsalter erreichen, wie das Statistische Bundesamt auf Basis von Ergebnissen des Mikrozensus mitteilt.

Fast die Hälfte der Bus- und Straßenbahnfahrer sind über 55

So waren 44 Prozent der Fahrerinnen und Fahrer von Bussen und Straßenbahnen im Jahr 2023 mindestens 55 Jahre alt. Der Anteil der abhängig Beschäftigten in dieser Altersgruppe war damit überdurchschnittlich hoch: Über alle Berufe hinweg lag er bei 25 Prozent. Bus- und Straßenbahnfahrer gehören zu den Berufen, in denen die Bundesagentur für Arbeit einen besonderen Fachkräftemangel ausmacht.

Auch in anderen Engpassberufen ist der Anteil der mindestens 55-Jährigen überdurchschnittlich hoch, darunter einige im Bereich Verkehr. So waren knapp vier von zehn Berufskraftfahrerinnen und -fahrern im Gütertransport mindestens 55 Jahre alt. Unter den Straßen- und Tunnelwärtern, die unter anderem für Verkehrssicherheit, Winterdienst und die Instandhaltung von Straßen verantwortlich sind, gehörte ein Drittel zur Altersgruppe 55plus.

Auch bei Berufen im Gartenbau oder im Maurerhandwerk droht ein überdurchschnittlich hoher Anteil an mindestens 55-Jährigen den bestehenden Fachkräftemangel in den kommenden Jahren zu verschärfen. In der Altenpflege lag er mit 27 Prozent ebenfalls über dem Durchschnitt, wenngleich nur leicht.

Die Zahlen zeigen laut den Statistikern auch, in welchen Branchen der Ersatzbedarf in den nächsten zehn Jahren besonders hoch ist. Am höchsten war der Anteil der mindestens 55-Jährigen im Grundstücks- und Wohnungswesen mit 33 Prozent. Diese Branche umfasst zum Beispiel den Kauf, Verkauf sowie die Vermietung von Gebäuden und Wohnungen.

Auch Land- und Forstwirtschaft sind davon betroffen

Auch in der Land- und Forstwirtschaft und in der Fischerei war der Anteil mit 28 Prozent überdurchschnittlich hoch. Im Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei waren es ebenfalls 28 Prozent.

Auch wenn es im Handel Berufe mit vergleichsweise hohem Anteil der Altersgruppe 55plus gibt, ist deren Anteil an den Beschäftigten insgesamt in der Branche mit 24 Prozent leicht unterdurchschnittlich. Im Gastgewerbe wird der teilweise bestehende Arbeits- und Fachkräftemangel ebenfalls nicht überproportional durch zunehmende Alterung verschärft: Knapp ein Fünftel der abhängig Beschäftigten in dieser Branche war zuletzt 55 Jahre und älter. (sta)

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