Hauk gegen Verbot von Glyphosat
Stuttgart. Agrarminister Peter Hauk (CDU) ist gegen ein Verbot des Herbizids Glyphosat. Die grün-schwarze Landesregierung halte es für richtig, dass die EU das Unkrautbekämpfungsmittel weiter in Europa zulassen wolle, sagte der Minister am Mittwoch in der Regierungsbefragung des Landtags. Die Entscheidung soll bis zum Jahresende fallen, Frankreich will das Mittel, das im Verdacht steht, Krebs zu erregen, im Alleingang verbieten.
Er sei gegen eine „Verbotskultur“ und glaube an die Eigenverantwortung des Landwirts, könne sich jedoch Zulassungen mit Einschränkungen vorstellen. Nicht zwingend notwendig sei der Einsatz als Vorerntemaßnahme. Dringend erforderlich sei Glyphosat jedoch bei Muldsaaten sowie bei der Unterstockbehandlung im Weinbau.
Hauk wies darauf hin, dass es nicht erwiesen sei, dass Glyphosat der Grund für Insektensterben ist. „Pflanzenschutzmittel dürfen nicht pauschal verteufelt werden“, sagte der Minister. Zu Gerüchten, wonach der zum Bayer-Konzern gehörende Herbizid-Hersteller Monsanto Wissenschaftler für positive Gutachter „gekauft“ habe, nahm Hauk nicht Stellung.
Der Minister wies auf das vom Land beschlossene Pestizid-Reduzierungs-Programm, das von Grün-Schwarz weiter „fest gefahren“ werde. Hauk sieht jedoch eine Möglichkeit, im Rahmen des Biodiversitäts-Programms bei der Neuverpachtung von landeseigenen Flächen entsprechende Einschränkungen für die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln zu verhängen.