Themen des Artikels
Um Themen abonnieren und Artikel speichern zu können, benötigen Sie ein Staatsanzeiger-Abonnement.Meine Account-Präferenzen
Staatsanzeiger Award: Schorndorf macht KI alltagstauglich

Den Staatsanzeiger-Award gewann Schorndorf für ein KI-Projekt. Oberbürgermeister Bernd Hornikel (Dritter von links) war zudem für ein Tik-Tok-Video nominiert.
DANIELFOLTIN.COM)Stuttgart. Mit einer umfassenden Schulungsoffensive und Leitlinien zur Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) hat sich die Stadt Schorndorf ( Rems-Murr-Kreis) als Vorreiter für den Einsatz neuer Technologien in der Verwaltung etabliert. Für diese Herangehensweise wurde Schorndorf mit dem ersten Platz beim Staatsanzeiger Award in der Kategorie Digitalisierung & Innovation ausgezeichnet.
Während viele Kommunen den Einsatz von KI noch abwägen, hat Schorndorf eine klare Strategie entwickelt. Die Stadt erkannte früh, dass KI-Anwendungen wie ChatGPT oder Gemini bereits jetzt effiziente Werkzeuge für die tägliche Verwaltungsarbeit darstellen. Ziel war es, Mitarbeitende fit für den sicheren und produktiven Umgang mit KI zu machen – ohne externe Dienstleister.
KI für die Verwaltung: Ein strategischer Ansatz
Die Umsetzung erfolgte in mehreren Stufen. Ein zentrales Element war die Dienstanweisung zur KI-Nutzung, die festlegt, welche KI-Tools in der Verwaltung eingesetzt werden dürfen und wie mit datenschutzrechtlichen Aspekten umzugehen ist. Diese Richtlinie hat die Stadt Schorndorf nicht nur intern kommuniziert, sondern auch öffentlich zugänglich gemacht, sodass andere Kommunen davon profitieren können.
Bereits wenige Wochen nach der Einführung berichteten Mitarbeitende von spürbaren Verbesserungen: Die Erstellung von Texten, Protokollen und Analysen verlief deutlich schneller, während kreative Prozesse von KI-gestützte Impulse profitierten. Das Projekt stieß auf große Akzeptanz in der Belegschaft, weil es gezielt Ängste vor der neuen Technologie adressierte.
Besonderes Augenmerk lag auf dem sogenannten Prompt-Engineering, einer Technik, mit der gezielt formulierte Anweisungen die Ergebnisse von KI-Systemen verbessern. Denn je präziser eine Anfrage an die KI gestellt wird, desto besser ist das Ergebnis. Dieses Wissen erleichtert den Mitarbeitenden den praktischen Einsatz der Technologie im Arbeitsalltag erheblich. Doch nicht alles verlief reibungslos. Der erste Kontakt mit dem Landesdatenschutzbeauftragten erfolgte erst nach der Veröffentlichung der Dienstanweisung – eine Rückmeldung steht noch aus.
Ein Beispiel für digitale Verwaltung der Zukunft
Dennoch zog die Initiative weitreichende Aufmerksamkeit auf sich: Zahlreiche Kommunen aus ganz Deutschland erkundigten sich nach dem Modell, und Fachmedien berichteten über das Projekt. Auch auf LinkedIn sorgte das Thema für große Resonanz.
Mit minimalem Budget und ohne externe Berater hat Schorndorf eine praxisnahe und nachhaltige Lösung für den Umgang mit KI in der Verwaltung geschaffen. Die Jury des Staatsanzeiger Awards würdigte insbesondere die ganzheitliche Umsetzung und die klare Zielsetzung, Künstliche Intelligenz für alle zugänglich zu machen.
Schorndorf zeigt damit eindrucksvoll: KI ist keine Technologie für die Zukunft, sondern längst Teil des Verwaltungshandelns – wenn sie sinnvoll und sicher eingesetzt wird.
Bei Impulsvorträgen können Sie die sechs prämierten Projekte hautnah erleben und davon lernen. Melden Sie sich an unter.