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Streit um Streuobstwiese

Bürgermeister und Nabu-Vorsitzender entschuldigen sich

Ende 2024 eskalierte ein Streit um den Bau eines Wohngebiets auf einer Streuobstwiese in Weil der Stadt. Nun haben sich der Bürgermeister und der Landesvorsitzende des Naturschutzbunds Baden-Württemberg (Nabu) erstmals persönlich getroffen.

Bürgermeister Christian Walter (links) und der Nabu-Landesvorsitzende Johannes Enssle haben ein klärendes Gespräch miteinander geführt.

Privat (links) / Uli Regenscheit Fotografie (rechts) / Collage: Rieke Stapelfeldt)

Weil der Stadt. Nach dem Streit um ein geplantes Wohngebiet in Weil der Stadt (Kreis Böblingen) sind Bürgermeister Christian Walter und der Nabu-Vorsitzende Johannes Enssle „zu einem konstruktiven Dialog zurückgekehrt“, wie beide Seiten gemeinsam mitteilen. Die Naturschutzverbände hatten die Rodung einer Streuobstwiese im November 2024 für das Bauprojekt scharf kritisiert . Walter ließ dafür an einem Montagmorgen 120 Obstbäume fällen. Nach einem Beschluss des Verwaltungsgerichts Stuttgart war dies zwar formaljuristisch zulässig. Nach Ansicht des Nabu hätte die Stadt zugesagt, vor Abschluss des Eilverfahrens vor dem Verwaltungsgerichtshof (VGH) keine Bäume zu fällen.

Laut Walter bezog sich die Zusage nur auf das Verfahren vor dem Verwaltungsgericht. Er räumte ein, dass der Wortlaut auch anders verstanden werden könnte. Enssle hatte in diesem Zusammenhang den Rücktritt des Bürgermeisters gefordert, wofür er sich entschuldigte. Die Kritik an dem Vorgehen der Stadt hält er jedoch aufrecht.

Walter hatte Programmbeschwerde beim SWR eingelegt

Walter akzeptiert die Entschuldigung, hält die Rodung seinerseits weiterhin für gut begründet und verweist auf die Frist, die das Landratsamt für die Rodung bis Ende 2024 gesetzt hatte. Tatsächlich hatte der VGH erst im Februar im Eilverfahren die Fällung als voraussichtlich rechtskonform befunden.

Auch Walter entschuldigte sich laut Mitteilung beim Nabu-Landesvorsitzenden. Der Bürgermeister hatte dem Verband wiederholt öffentlich „Lügen“, „Fake News“ und „Desinformationen“ vorgeworfen und war anwaltlich gegen einzelne Aussagen vorgegangen. Auslöser sei ein Artikel des SWR gewesen. Dieser hätte suggeriert, dass die Rodung nicht rechtmäßig gewesen sei. Walter hatte dagegen eine Programmbeschwerde beim SWR eingelegt.

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