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Mehr arbeiten für die neuen Schulden?

CDU-Chef Friedrich Merz bei der Abstimmung im Bundestag zum Schuldenpaket.
picture alliance/REUTERS/Lisi Niesner)Deutschland geht in die Offensive. Eine Billion Euro neue Schulden für Verteidigung und Infrastruktur. Wie sich das finanzieren lässt, dazu hört man bislang kaum Vorschläge. Einen hat die Chefin der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, vorgelegt: „Die Streichung eines Feiertags fände ich als Symbol genau richtig“, sagte sie. Das soll die wirtschaftliche Aktivität erhöhen und dem Staat mehr Einnahmen verschaffen. Baden-Württemberg träfe die Idee weniger. Das Land gehört mit zwölf gesetzlichen Feiertagen nach Bayern (13) bundesweit zu den Spitzenreitern.
Und die ökonomischen Effekte wären beachtlich. Laut Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft könnte ein zusätzlicher Arbeitstag das Bruttoinlandsprodukt um bis zu 8,6 Milliarden Euro steigern. Eine Zunahme um 0,2 Prozent.
Doch aktuell geht die Diskussion in die entgegengesetzte Richtung. So fordert Verdi in den laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst drei zusätzliche freie Tage im Jahr – bei vollem Lohnausgleich.
Also müsste man große Teile der Gesellschaft für diese Zumutung erst einmal gewinnen. Wie man so etwas machen kann, hat Ludwig Erhardt, der Vater des deutschen Wirtschaftswunders, einst vorgemacht. Er argumentierte, dass kurzfristige Härten notwendig seien, um eine leistungsfähige Wirtschaft aufzubauen. Mit seiner Vision „Wohlstand für alle“ überzeugte er, dass seine Politik allen zugute kommen würde. Doch eine solche Vision fehlt den heutigen Schuldenmachern. So dürften uns die Feiertage wohl erhalten bleiben.