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Kolumne: Jule Rona Eccard

Frühstück auf der Arbeit

Welche Zeit ist die beste Zeit ... zum Arbeiten? Diese Frage stellten sich unsere Kolumnisten und ihr Freundeskreis bei einem abendlichen Treffen. Heraus kamen ebenso unterschiedlichen wie aussagekräftige Antworten.

Rona Eccard

Rona Eccard)

Vor ein paar Wochen war ich mit Freunden abends etwas essen, Afterwork nennt man das in hip (wobei damit auch eine relativ fette Party gemeint sein könnte, andere Story). Ich saß am Kopfende des Tisches, es ging um das Thema Arbeitszeiten (ganz tolles Thema nach Feierabend) und von beiden Seiten – alles Beamte übrigens – wurde so diskutiert, dass ich meinen Kopf von links nach rechts und zurück bewegte und nur noch das Popcorn fehlte. Dabei schienen mir die Differenzen recht minimal: Ob man um sechs Uhr anfängt, früher, wie die Überambitionierten – oder, wie die Schluffis, erst um acht?

Journalisten sind gemeinhin keine Frühaufsteher

Ich grinste in mich hinein – immerhin sieht man den Bilderbuchjournalisten selten vor zehn Uhr irgendwo und dann auch nur, weil die Redaktionskonferenz ansteht; ich kenne aber auch halb nachtaktive Konditoren und aus meiner Startup-Zeit die Selbsthilfebuch-Leser, die um sieben schon eine Stunde im „Gym“ gewesen sind und in einem Bottich mit Eiswürfelwasser gebadet haben. Da fiel mir auf, dass mein Gegenüber am anderen Tischende zunehmend ruhiger wurde. Bis sich schließlich alle Köpfe ihm zuwandten mit der Frage: „Was machst du eigentlich?“ Woraufhin sich herausstellte, dass der arme Kerl in der IT arbeitet. Will sagen: Wenn das Finanzamt Mittagspause macht, kommen die meisten IT-Jungs gerade erst in ihrem Gaming-Stuhl an und öffnen die erste Dose Red Bull. Dann brach über den Stellvertreter der Computer-Zunft ein Donnerwetter ein: Man würde ja auch gerne jeden Tag ausschlafen können und wie witzig das doch alles sei.

Beamte hören oft früh auf – fangen aber auch zeitig an

Als es dann um das Ende des Arbeitstages ging, wollten sich die Beamten am Tisch ihren Feierabend um halb 3 natürlich nicht nehmen lassen. Der durchschnittliche ITler oder Programmierer trinkt aber seine zig Red Bull am Tag ja auch nur teilweise zum Spaß – er sitzt oft auch mal bis Mitternacht vor dem bläulichen Leuchten seiner Bildschirme. Ob man jetzt das Frühstück im Büro isst oder bis nach dem Abendessen am Schreibtisch sitzt: Wer eine empfindliche innere Uhr hat, sollte wohl bei der Jobwahl aufpassen. Und eigentlich ist es ein Wunder, dass wir alle eine gemeinsame Uhrzeit fürs Restaurant gefunden haben.

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