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Serie Nachhaltigkeit im Betrieb

Ulmer Handwerksbetrieb lebt Energieautarkie vor

Ein Ulmer Familienunternehmen aus der Energietechnik macht sich mit Solar- und Speichertechnologie unabhängig vom Strommarkt. Durch eine umfassende Sanierung des Firmensitzes ist die Selbstversorgung mit Energie gesichert.

Das Firmengebäude des Energietechnikunternehmens E-Systeme 21 produziert ausreichend Strom, um den Bedarf vollständig zu decken.

E-Systeme 21)

ULM. Ein Firmengebäude, das sich selbst komplett mit Energie versorgen kann das ist technisch machbar und kann sich auch rechnen. E-Systeme-21 aus Ulm , ein familiengeführter Handwerksbetrieb mit rund zwei Dutzend Beschäftigten, führt vor, wie Energieautarkie in Firmengebäuden Realität werden kann. Der Firmensitz mit 360 Quadratmetern Büro- und 300 Quadratmetern Lagerfläche wurde so umgestaltet, dass Energiezufuhr von außen nicht mehr nötig ist. „Mit unserem Innovationsprojekt sind wir Vorreiter und wollen zeigen, wie gut Energieautarkie und Klimaneutralität in der Praxis funktionieren“, erklärt Geschäftsführer Norbert Unterharnscheidt. Dafür gab es 2024 den Umweltpreis des Landes.

Überschüssiger Solarstrom wird als Wasserstoff gespeichert

E-Systeme-21 setzt dabei auf eine Kombination aus Photovoltaikanlagen auf Dach und Fassade, Batteriespeichern und Wasserstofftechnologie. Überschüssiger Solarstrom wird im Sommer mit Hilfe von Elektrolyse in Wasserstoff umgewandelt und gespeichert. In den sonnenärmeren Monaten dient dieser Wasserstoff als Energiequelle, indem er in einer Brennstoffzelle wieder in Strom und Wärme umgewandelt wird.

Das Ulmer Energietechnikunternehmen bietet ihre Technologie nicht nur für den eigenen Betrieb an, sondern auch für Industrie- und Gewerbekunden. Seit 2013 plant, installiert und wartet das Unternehmen Photovoltaikanlagen jeder Größe und erweitert sein Angebot kontinuierlich. Zum Portfolio gehören auch Energieeffizienzmaßnahmen und die Speicherung überschüssiger Energie in Batterien und Wasserstofftanks.bAuch der Einsatz von Wasserstoff-Dunkelstrahlern zur Beheizung von Lagerhallen.

In Firmen fehlt oft das Wissen über wirtschaftliche Vorteile

Unternehmen interessieren sich vermehrt für energieautarke Gewerbeimmobilien, um sich von steigenden Energiekosten möglichst unabhängig zu machen. Der Schlüssel liegt in der Kombination verschiedener Technologien: Photovoltaik liefert die Basisenergie, während Batteriespeicher und intelligente Steuerungssysteme den Eigenverbrauch optimieren. Zusätzlich kann Wasserstoff als Langzeitspeicher dienen, um Energie saisonal verfügbar zu machen.

Studien, etwa der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz, deuten darauf hin, dass die größten Hemmnisse auf dem Weg zur Energieautarkie bei Gewerbeimmobilien mangelndes Wissen über die wirtschaftlichen Vorteile sowie hohe Anfangsinvestitionen sind. Diverse Förderprogramme können die Umsetzung zusätzlich erleichtern.

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