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Online-Portal Klimaatlas liefert Informationen und Daten zum Klimawandel im Land
Stuttgart. Der Klimaatlas ( www.klimaatlas-bw.de ), das zentrale Online-Portal für Daten und Informationen zum Klimawandel in Baden-Württemberg, ist freigeschaltet. Interessierte Bürger, Gemeinde- oder Kreisräte, vor allem aber Planer sind die Zielgruppe des neuen Angebots. Baden-Württemberg darf sich als Vorreiter fühlen – nicht nur aufgrund der Menge von Informationen zu Vergangenheit, Zukunft oder der notwendigen Anpassung im Klimaatlas. Auch Informationen zum Gesundheitsschutz sind verknüpft.
Nach den Zahlen der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) liegt der Temperaturanstieg im Land bereits bei 1,6 Grad seit Beginn der Aufzeichnungen. Besondere Hotspots sind der Oberrheingraben oder die Region nördlich von Stuttgart. LUBW-Präsident Ulrich Maurer betont die Bedeutung des neuen „dynamischen, hochaktuellen Portals“.
Jede Gemeinde im Land kann angeklickt werden
Für jede Gemeinde sind Profile und umfangreiche Daten zu Temperatur und Niederschlag, zu Jahreszeiten, zu Tropennächten und Frosttagen sowie Trockenperioden zusammengestellt. Verfügbar sind Zeitreihen seit 1961, die die Dynamik der Entwicklung unterstreichen. Beantwortet werden außerdem Fragen über die Anpassung an die Erderwärmung vor Ort und den Umgang mit stark belasteten Bevölkerungsgruppen.
Ellinor von der Forst, Leiterin des Kompetenzzentrums Klimawandel der LUBW, animierte auf der gemeinsamen Pressekonferenz Bürger zur Nutzung des Klimaatlas, auch in Diskussionen über Ausmaß und Folgen der Erderwärmung – gerade weil die Daten kreis- und kommunenscharf aufbereitet sind.
Das Netzangebot für Fachleute ist besonders gekennzeichnet. „Zur Interpretation und Weiterverwendung“ komplexerer Materialien sind ausdrückliche Nutzungshinweise bereitgestellt.
Klimaatlas auch für globale Zusammenarbeit
Das Land will das Wissen um Erstellung und Weiterentwicklung des Klimaatlas auch im Rahmen des vor zehn Jahren mit Kalifornien gegründeten Netzwerks „Under2Coalition“ zur Verfügung stellen. „Es ist wichtiger denn je, Informationen zu teilen“, sagt Walker mit Blick auf den Austritt der USA aus dem Weltklimaabkommen.
Der Zusammenschluss von Regionen und Städten, die die Erderwärmung unter zwei Grad halten wollen, steht für insgesamt 1,75 Milliarden Menschen weltweit. Ein Eckpfeiler ist die Unterstützung von Entwicklungs- und Schwellenländern bei der Schaffung einer Datenbasis.
„Ganz gleichgültig, wie sich die politische Lage entwickelt, die Klimawandel geht weiter“, so Walker. Deshalb sei es auch von „so hoher Bedeutung“, Gegenmaßnahmen nicht aufzuschieben, sondern umzusetzen. Städte, Kreise und Gemeiden können nach den Worten der Ministerin gegenwärtig auf Förderungen aus dem Kommunalen Investitionsfond im Volumen von 50 Millionen Euro bis Ende 2026 zugreifen – statt bisher fünf Millionen Euro pro Jahr.