Polizisten wollen mehr Geld für Wochenend- und Nachtdienste
Eberdingen. Für Wochenend-, Feiertags- und Nachtdienste bekommen Polizistinnen und Polizisten in Baden-Württemberg nach Auskunft der Gewerkschaft der Polizei (GdP) vergleichsweise niedrige Zulagen. „Das ist ein fatales Signal an unsere Kolleginnen und Kollegen, die täglich unter hohen Belastungen ihre Arbeit leisten“, kritisierte der GdP-Landesvorsitzende Gundram Lottmann. „Wer Sicherheit garantiert, verdient nicht nur Applaus, sondern eine angemessene finanzielle Anerkennung!“ Den Angaben nach erhalten Polizeibeamtinnen und -beamte in Baden-Württemberg für Nachtdienste 1,28 Euro pro Stunde, Sonn- und Feiertagsdienste 3,81 Euro pro Stunde, Samstagsdienste (13.00 bis 20.00 Uhr) 0,64 Euro pro Stunde.
Bayern hat erhöht
Im Vergleich mit anderen Bundesländern sind das niedrige Werte, nur vereinzelt wird noch weniger gezahlt. So gibt es den Daten zufolge in Hamburg und Bremen beispielsweise kein extra Geld für jene, die samstags arbeiten. Sachsen wiederum zahlt an Sonn- und Feiertagen nur 3,20 Euro zusätzlich. Hingegen habe Bayern die sogenannten Erschwerniszulagen für seine Polizeibeamtinnen und -beamten auf 5,24 Euro pro Stunde für Nachtdienste und 4,02 Euro pro Stunde für Sonn- und Feiertagsdienste angehoben, betonte Lottmann. Auch etwa im Saarland, in Schleswig-Holstein, Thüringen und Hessen bekommen Polizistinnen und Polizisten mehr Geld als im Südwesten, wie der GdP-Landesbezirk in Eberdingen bei Stuttgart darlegte.
Forderung nach fairer Entlohnung
Die GdP Baden-Württemberg fordert eine Erhöhung der hiesigen Zulagen. Konkret geht es ihr um eine Anhebung auf mindestens 5,00 Euro pro Stunde für Nachtdienste und 5,00 Euro pro Stunde für Dienste an Sonn- und Feiertagen. Allerdings sei das Thema weder im Doppelhaushalt 2025/2026 berücksichtigt, hieß es. Noch habe die Landesregierung auf eine Petition mit rund 14.000 Unterschriften aus dem Jahr 2019 ernsthaft reagiert. Lottman bezeichnete dies als inakzeptabel. Das Innenministerium äußerte sich zunächst nicht dazu. (dpa/lsw)