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Kommentar zu Kompass 4

Der Landesregierung droht die Sechs

An den verunglückten Mathe-Vergleichsarbeiten für das im Herbst beginnende Schuljahr als Grundlage der Gymnasialempfehlungen festzuhalten, ist aus Sicht unserer landespolitischen Korrespondentin Johanna Henkel-Waidhofer der falsche Weg. 

Die Vergleichsarbeit Kompass 4 muss ausgesetzt und überarbeitet werden, findet Johanna Henkel-Waidhofer.

Imago/Phototek/U. Grabowsky)

Kinder, Eltern und Lehrkräfte: Sie alle lässt die grün-schwarze Landesregierung im Regen stehen mit ihrer Absicht, an den verunglückten Mathe-Vergleichsarbeiten für das im Herbst beginnende Schuljahr als Grundlage der Gymnasialempfehlungen festzuhalten.

Die CDU hatte die Idee, den Elternwillen und die Einschätzung der Lehrkräfte zu ergänzen durch einen verbindlichen Test mit der Bezeichnung „Kompass 4“. So sollte verhindert werden, dass die neuen neunjährigen Gymnasien im ganzen Land überrannt werden. Präsentiert wurde allen Viertklässlern jedoch kaum Lösbares und die sehr knappe Zeitvorgabe von 45 Minuten. Das Kultusministerium verantwortet die viel zu hoch gelegte Latte. Das Kultusministerium und – seit der ersten Pressekonferenz im neuen Jahr – auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann gemeinsam verantworten, dass die Reißleine (noch) nicht gezogen ist.

Kompass 4 muss aus Gründen der Fairness ausgesetzt werden

Seit 2011 wollten die Grünen nicht alles anders, aber vieles besser machen in der Bildungspolitik, erst recht seit 2021, als sie das zuständige Ressort erstmals in der Landesgeschichte übernommen haben. Sie stehen besonders im Wort.

Aus Fairness gegenüber Kindern, Eltern und Lehrkräften muss Kompass 4 ausgesetzt und vor allem bis zur nächsten Vergleichstest-Runde im November 2025 transparent überarbeitet werden. Sonst droht der Regierung die glatte Sechs – und in gut einem Jahr ist Landtagswahl.

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