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Rathauschefs 

OB-Wahlen 2025: Wo wird gewählt und welche Oberbürgermeister treten wieder an?

Insgesamt stehen 2025 vierzehn Oberbürgermeisterwahlen an. Klar ist schon jetzt, dass sieben Amtsinhaber es wieder wissen wollen – die Übersicht über alle Wahlen.

Die einzige Großstadt, in der 2025 ein neuer Rathauschef gewählt wird, ist Pforzheim – es stehen aber noch dreizehn weitere Oberbürgermeisterwahlen in diesem Jahr an.

IMAGO/imageBROKER/Manuel Kamuf)
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Bad Rappenau

In Bad Rappenau will Sebastian Frei (parteilos) im November in die zweite Amtsperiode starten. Bei der Wahl 2017 setzte sich der 44-jährige Jurist klar gegen einen Konkurrenten durch. Dieser sitzt inzwischen für die Freien Wähler im Gemeinderat – möchte aber nicht mehr kandidieren. Die Stadt im Kreis Heilbronn plant für 2025 ein großes Bauprojekt: Das Mineralbad „Rappsodie“ soll im Sommer abgerissen und neu gebaut werden.

Bruchsal

Die Bruchsaler Rathauschefin Cornelia Petzold-Schick lässt noch offen, ob ihr Name im Sommer nach sechzehn Jahren nochmals auf dem Stimmzettel steht. 2023 ist die 60-Jährige den Grünen beigetreten. Mit dem Schritt wollte sie die Wertschätzung für alle demokratischen Parteien zum Ausdruck bringen. Im Interview betonte sie , dass sich für die Bürger nichts ändern werde . Die größte Ratsfraktion CDU möchte einen eigenen Bewerber ins Rennen schicken – egal wie sich Petzold-Schick entscheidet.

Bühl

In Bühl (Kreis Rastatt) geht der 69-jährige Hubert Schnurr (parteilos) zwei Jahre vor Ende der Amtszeit in den Ruhestand. Den 30. September hat Schnurr bewusst gewählt: dann war er 32 Jahre in verschiedenen Funktionen bei der Stadt und er gibt seinem Nachfolger die Möglichkeit, den Haushaltsplan für 2026 mitzugestalten. Im Juli soll die Wahl in der Zwetschgenstadt stattfinden.

Crailsheim

Christoph Grimmer (parteilos) in Crailsheim will im Herbst die erste Wiederwahl schaffen. In der 36 000 Einwohner-Stadt stehen in diesem Jahr gleich drei Entscheidungen an. Neben der Bundestagswahl und der OB-Wahl, voraussichtlich Ende November, muss die Gemeinderatswahl am 23. März wiederholt werden – aber ohne die unechte Teilortswahl . Sie war der Grund dafür, warum das Regierungspräsidium Stuttgart die Wahl für ungültig erklärt hatte. Der 39-jährige Grimmer hatte in mehreren Ratssitzungen darauf hingewiesen , dass Teilorte überrepräsentiert seien und die Abstimmung ungültig sein kann.

Geislingen/Steige

In Geislingen an der Steige (Kreis Göppingen) scheidet der parteilose Frank Dehmer drei Jahre nach seiner ersten Wiederwahl aus. Bei seinem Rücktritt beklagte der 51-Jährige die fehlende Unterstützung im Gemeinderat sowie die Krisen, die es zu bewältigen gab. Dehmer scheidet zum 30. Juni aus, die Wahl findet am 6. April statt. Die Stellenausschreibung wird am 31. Januar veröffentlicht.

Giengen/Brenz

Dieter Henle (parteilos) will sich in Giengen an der Brenz am 20. Juli für eine zweite Amtszeit bestätigen lassen. Der 49-jährige Diplom-Verwaltungswirt hat die politische Situation im Jahr der Bundestagswahl im Blick: Er warnte in seiner Rede beim Neujahrsempfang vor Populisten und betonte, dass es zur Demokratie keine Alternative gebe. Welche Fähigkeiten braucht ein Bürgermeister? „Führen und motivieren, delegieren, steuern und präsentieren – all das zählt“, antwortete Henle auf eine Umfrage des Staatsanzeigers .

Horb

Noch nicht entschieden hat sich Peter Rosenberger (CDU) in Horb , ob er sich im Sommer für eine dritte Amtsperiode bewirbt. Zweimal hatte sich der 52-Jährige in den vergangenen 16 Jahren um ein anderes Amt bemüht: 2015 unterlag er bei der OB-Wahl in Mannheim dem damaligen Amtsinhaber Peter Kurz und im Juli 2024 musste er sich bei der Landratswahl im Landkreis Esslingen Marcel Musolf geschlagen geben .

Leonberg

Misstöne im Gemeinderat gab es in Leonberg im Kreis Böblingen, wo Oberbürgermeister Martin Georg Cohn (SPD) nach nur einer Amtszeit im Herbst nicht mehr antritt . Auch in der Verwaltung hatte es Streit gegeben, so hatte der 58-Jährige die Erste Bürgermeisterin Josefa von Hohenzollern vom Dienst ausgeschlossen.

Mühlacker

Die Wahl in Mühlacker findet voraussichtlich im Oktober statt. Amtsinhaber Frank Schneider (FDP) steht dann nicht mehr auf dem Stimmzettel. Der 63-Jährige ist seit 2010 Rathauschef und wurde 2017 als Einzelbewerber mit rund 96 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Er habe sein Amt mit großer Freude ausgeübt, betonte er.

Öhringen

Eine dritte Amtszeit strebt Thilo Michler (parteilos) in Öhringen im Hohenlohekreis im Sommer an. 2017 wurde Michler als einziger Kandidat mit knapp 90 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Als Erfolge seiner bisherigen Amtszeit nannte der 52-Jährige beim Neujahrsempfang die Sanierung und den Neubau von Schulen und Kitas sowie die Schaffung von Wohnraum und Arbeitsplätzen.

Pforzheim

Die einzige Oberbürgermeisterwahl in einer Großstadt findet 2025 am 4. Mai in Pforzheim statt. Der 44-jährige Peter Boch (CDU) bewirbt sich um die zweite Amtszeit, für die er große Projekte angestoßen hat. Im Gemeinderat muss Boch Mehrheiten mit vielen Fraktionen organisieren – keine leichte Aufgabe. Ob die AfD als stärkste Fraktion einen Kandidaten aufstellt, will sie nach der Bundestagswahl entscheiden. Das Thema Sicherheit und Sauberkeit hat der Ex-Polizist im Blick: Die Stadt hat jetzt einen kommunalen Ordnungsdienst.

Schwäbisch Gmünd

Kandidiert er oder nicht? Mit Spannung war die Ankündigung von Richard Arnold (CDU), Oberbürgermeister der Stadt Schwäbisch Gmünd , erwartet worden. Nun ist klar: Arnold will es nochmal für eine dritte Amtszeit wissen, wie er beim Neujahrsempfang am Sonntag bekanntgab. Am Samstag hatte Arnold seinen 66. Geburtstag gefeiert. Die OB-Wahl findet am 11. Mai statt.

Sindelfingen

In Sindelfingen geht eine Ära zu Ende. Bernd Vöhringer (CDU) war bei seinem Amtsantritt 2001 der jüngste Oberbürgermeister Deutschlands und geht nun mit 56 Jahren von Bord. Bislang zwei Kandidaten wollen am 11. Mai seine Nachfolger werden: Der 25-jährige Anwalt Maximilian Reinhardt, der FDP-Stadtrat, Kreisrat und Ortschaftsrat ist. Außerdem kandidiert Lukas Rosengrün (SPD), seit 2020 Bürgermeister von Ehningen.

Wangen im Allgäu

Michael Lang (parteilos) in Wangen im Allgäu ist der dienstälteste Oberbürgermeister, der wieder antritt. Nach einer erfolgreichen Wiederwahl im Herbst würde für ihn eine vierte Amtsperiode beginnen. Schon im Sommer hat der 59-jährige Jurist und Diplom-Verwaltungswirt angekündigt, dass er wieder gewählt werden möchte. Die Abstimmung ist für den 28. September geplant, der Gemeinderat muss dem Termin noch zustimmen. Die Allgäustadt im Kreis Ravensburg weist eine bemerkenswerte Kontinuität auf: In den knapp 80 Jahren nach Kriegsende gab es bislang nur drei Rathauschefs.

… und diese Landratswahlen gibt es 2025

Drei Landratswahlen stehen bisher 2025 an: Im Kreis Tübingen gibt der Landrat und Präsident des Landkreistags Baden-Württemberg, Joachim Walter, seine Ämter vorzeitig ab. Der Christdemokrat wechselt zum 1. Oktober in den Ruhestand. Walter macht die Belastung durch sein Amt für seinen Rückzug nach 22 Jahren geltend, getrieben durch die jüngsten Krisen. Nun will er sich stärker um seine Gesundheit kümmern. Seine laufende dritte Amtszeit als Landrat hätte 2027 geendet. Bei seinem Ausscheiden wird er 65 Jahre alt sein. Sein Nachfolger soll im September gewählt werden.

Auch Landrat Edgar Wolf (parteilos) verlässt das Landratsamt in Göppingen . Nach 28 Jahren in Wahlämtern und mehr als 40 Jahre im Öffentlichen Dienst werde er nicht für eine dritte Amtszeit kandidieren, teilte der 66-Jährige mit. Außerdem steht noch die Landratswahl im Kreis Calw an.

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