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Thomas Blenke hat die innenpolitische Grund-DNA
Politisch engagiert ist Thomas Blenke seit seiner Jugend, seit 1978 ist er Mitglied der CDU, seit 1995 Vorsitzender des Kreisverbands Calw. Mitglied des Landtags ist er seit 2001. Seit anderthalb Jahren ist der Jurist bereits Staatssekretär im Innenministerium. Und damit ist er, der seine berufliche Laufbahn mit einer Banklehre begann, zuständig für Polizei, Innere Sicherheit, Verfassungsschutz, Rettungsdienst, Feuerwehr und Bevölkerungsschutz. Bereiche, mit denen er sich identifizieren kann, auch ohne freiwilliges Engagement in der Blaulichtfamilie – wohl aber in der Kommunalpolitik.
Eine neue Herausforderung, mit der er 2025 verstärkt zu tun haben dürfte, ist die Zivilmilitärische Zusammenarbeit, die das Innenministerium zentral koordiniert. Man stehe vor einer neuen Situation. Galt die Bundeswehr bislang als der helfende Part, sei es nun an der zivilen Seite, die Bundeswehr zu unterstützen. Mit dem Operationsplan Deutschland kämen neue Aufgaben auf Land und Kommunen zu. Darauf müsse man sich einstellen und das tue man auch. Die Bevölkerung müsse, aufgeklärt werden, ohne Ängste zu schüren und Panik zu verbreiten. Keine einfache Aufgabe, doch für Blenke kein Grund, sich aus der Ruhe bringen zu lassen. Hat er doch die innenpolitische Grund-DNA, wie er sagt.
Innenpolitiker ticken ihm zufolge anders, das gemeinsame Ziel stets im Fokus, arbeite man effektiv, produktiv und treffe meist rasch Entscheidungen. Auch weil man sich weniger in kleinteiligen Diskussionen verliere, die Sicherheit der Menschen stets im Blick. Es gehe um etwas. Blenke verweist da auch auf die Innenministerkonferenz – trotz Einstimmigkeitsprinzip träfen die 16 Innenminister viele Entscheidungen und dies recht geräuschlos. Und er weiß, wovon er spricht. Schließlich war er von 2011 bis 2023 innenpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Land und von 2016 bis 2023 sowohl stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion als auch Vorsitzender der Konferenz der innenpolitischen Sprecher von CDU/CSU in Bund, Ländern und Europa.
Was er gelernt hat? Sich nicht provozieren zu lassen. Das ist ihm gerade in Zeiten, in denen meist schrill diskutiert wird, wichtig. Begegnung auf Augenhöhe ist Blenke ein Anliegen. Nur weil man unterschiedlicher Meinung sei, brauche man davon nicht abweichen, findet er. Seiner Einschätzung nach nimmt die Bereitschaft zum Kompromiss ab, auch und gerade in der Politik. Man müsse aber die Positionen anderer anerkennen, auch wenn sie nicht gleicher Meinung seien. Es brauche wieder mehr Kompromissbereitschaft.
Und manchmal braucht es noch dazu einen langen Atem. Eine Eigenschaft, die auch seinen Parteikollegen und Chef, Innenminister Thomas Strobl auszeichnet. Dass sich diese auszahlt, zeigt der Haushalt 2025/2026. Blenke ist Strobl dankbar, dass es ihm gelungen ist, unter anderem die Einstellungsoffensive bei der Polizei fortzuführen. Das sei dringend geboten.
Drei Fragen…
Sie haben viele Jahre Erfahrung in Landes- und Kommunalpolitik. War es früher schöner, politisch aktiv zu sein?
Es war anders. Schöner war vielleicht, dass der Umgangston in der Gesellschaft ein anderer war. Nicht so schrill. Ich werde meinen Weg weitergehen, denn man kann bei unterschiedlicher Meinung trotzdem anständig miteinander umgehen.
Was reizt Sie an der Innenpolitik?
Ich habe einfach sicherheitspolitische Gene. Die CDU ist ja auch die „Law-and-Order-Partei“. Es ist mir ein Anliegen, dazu beizutragen, dass wir hier sicher leben können.
Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr, die wieder stärker in den Fokus rückt?
Die Zusammenarbeit ist sehr gut. Auch wenn mit dem zivilen und dem militärischen Bereich zwei Welten aufeinanderprallen, greifen die Zahnräder reibungslos ineinander.