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Kolumne: Verwaltungspunk

Weihnachten – auch ein Fest der Verwaltung

Den Ursprung hat das Weihnachtsfest gewissermaßen auch in einem Verwaltungsakt. Vor rund 2000 Jahren führten die Römer im Heiligen Land eine Volkszählung durch, die mit Jesu Geburt in Bethlehem in Zusammenhang steht. In diesem Zusammenhang macht sich Verwaltungspunk Florian Zejewski  Gedanken zur Adventszeit und dem Jahresausklang. 

Verwaltungspunk Florian Zejewski macht sich zur Jahreszeit passende Gedanken.

Privat)

Vor 2000 Jahren befahl Quirinius einen Zensus in Judäa. Der Statthalter Roms im Osten war ein pflichterfüllter Beamter, der wahrscheinlich erst durch diese Volkszählung – Jesus ermöglichte. Auch sonst gibt es verblüffende Parallelen: 24 Türchen voller Überraschungen.

Wenn wir Adventskalendertürchen öffnen, findet sich dort meist süße Schokolade. Es werden Grußkarten an die Liebsten verschickt. Und wir lassen das Jahr Revue passieren.

Jeder kennt Verwaltungsflure – lange Gänge, die an Labyrinthe, an Asterix und Obelix und den Passierschein A38 erinnern. Auch dort warten 24 Türchen darauf, ihre Geheimnisse preiszugeben. Schön dekorierte Büros, liebevolle Kolleginnen und Kollegen und die noch zu erledigende Arbeit, die vielleicht an den Filmklassiker Shining erinnert. Man mag sich gruseln und die heimelige Atmosphäre feiern und muss vielleicht als pflichtbewusster Beamter nochmals seine To-do-Liste für das Jahr abhaken. Vielleicht ein bisschen ähnlich wie bei der Volkszählung vor 2000 Jahren – erstmal alle Schäfchen ins Trockene bringen. Ja, dann kann Weihnachten kommen, oder?

Jetzt müssen schnell noch Wahlen vorbereitet werden, Helfer rekrutiert und Plakate geklebt werden – Wahlkampf auf dem Weihnachtsmarkt? Na ja. Die allgemeine Hektik, mit der schnell noch etwas zu Ende gebracht wird und dann diese wunderbare Langeweile zwischen den Jahren, wenn die Kolleg:innen bei der Familie sind, während man selbst allein im Amt nochmals gründlich die Akten sortiert. Ja, dann kann Weihnachten kommen.

Könnte man es nicht in diesem Jahr einfacher und besser machen? Ja, das kann man und das tun wir bereits – oft mit einem Lächeln im Gesicht. Wir finden jeden Tag eine Balance zwischen den Anforderungen und unserer Verwaltungskreativität. Denn wir sind besser als unser Ruf – es ist manchmal ein wahres Fest, für die Verwaltung zu arbeiten, auch wenn viele meinen, sie wären aufgrund geringer Bezahlung und Wertschätzung eigentlich eher ehrenamtlich tätig. Doch um dieses „ehrenamtlich“ aufzugreifen: Es ist im Ernst eine Ehre, für Deutschland zu arbeiten. Selbst die Langeweile zwischen den Jahren zahlt sich aus – sie wird zum unfreiwilligen Geburtshelfer neuer Ideen – so wie eine Volkszählung zum Erscheinen Jesus in der Geschichte führt, ist Weihnachten wirklich ein Fest der Verwaltung.

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