Kolumne

Der Staat fördert den Traum vom Meistertitel

Robert Faden hat die beste Elektrotechniker-Meisterprüfung im Gebiet der Handwerkskammer Konstanz abgelegt. Seine Ausbildung finanzierte der Jung-Meister mithilfe des Aufstiegs-BAföG, einem KfW-Darlehen und der Meisterprämie. Nur so kommen Meistertitel und akademische Abschlüsse kostentechnisch auf Augenhöhe, findet unser Redakteur Wolfgang Leja. 

Elektrotechniker Robert Faden hat mithilfe des Aufstiegs-BAföG seinen Meister finanziert.

Handwerkskammer Konstanz)

Robert Faden hat es geschafft: Der Elektrotechniker wurde unter 34 Mitanwärtern als Jahrgangsbester bei der Meisterfeier ausgezeichnet, meldet die Handwerkskammer Konstanz. Solche Beispiele zeigen: Der Traum vom Meistertitel muss nicht an finanziellen Hürden scheitern. Denn seinen Meister hat der 29-Jährige finanziell auf dreierlei Weise abgesichert.

Erstens: mithilfe des Aufstiegs-BAföG. Bund und Länder finanzieren damit 50 Prozent der Kosten des Meisterkurses. Für die restlichen 50 Prozent beantragte Faden ein KfW-Darlehen, das nach bestandenem Abschluss zur Hälfte erstattet wird. Und zu guter Letzt: die Meisterprämie. Sie bringt jedem Absolventen in Baden-Württemberg zusätzlich 1500 Euro.

Die Handwerkskammern haben lange für gleiche finanzielle Rahmenbedingungen zwischen Meistertitel und Universitätsabschlüssen gekämpft. Mit Erfolg. Denn der Meister ist mit erheblichen Kosten verbunden. Im Durchschnitt zahlen Absolventen 4000 bis 9000 Euro, zuzüglich Prüfungsgebühren von durchschnittlich 850 Euro. Absolventen, die wie Robert Faden alle Fördermöglichkeiten ausschöpfen, müssen weniger als ein Viertel der Kosten für den Meisterkurs aufbringen.

Das ist wichtig, um mit der akademischen Bildung gleichzuziehen. Und es ist Ausdruck der Wertschätzung, die unsere Gesellschaft dem Handwerk entgegenbringen sollte.

Wirtschaftsredakteur Wolfgang Leja

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