Ausschreibungen geben oft Anlass für Frust bei Bietern
Bonn . Die Kosten je Ausschreibungen sinken tendenziell mit der Unternehmensgröße. Das kleinste Unternehmen hat mit etwa 3070 Euro je Ausschreibung die höchsten Kosten, für das kleine und das mittlere Unternehmen sind diese etwa drei Mal geringer.
Höchste monetäre Kosten entstehen bei Angebotserstellung
Größere Unternehmen dagegen haben niedrigere Kosten je Ausschreibung durch Skaleneffekte und Routine, aber auch aufgrund von geringeren Lohnkosten. Denn anstelle der Geschäftsführung übernehmen oft spezialisierte Angestellte Teile der Antragsstellung.
Die höchsten monetären Kosten entstehen bei der Angebotserstellung. Sie gehen einher mit negativen Emotionen, allerdings seien diese nicht so stark ausgeprägt, weil die Unternehmen die Notwendigkeit dieses Schritts nachvollziehen könnten, so die Forscher.
Anders sieht es bei der Zusammenstellung der Formalien, der Suche nach Ausschreibungen oder bei der Angebotsabgabe aus: Hier führen teils nicht nachvollziehbare Informationspflichten und ineffiziente Bearbeitungsprozesse dazu, dass in den Unternehmen Frust, Ärger und Wut entstehen.
Auftraggeber sollten psychologische Kosten abbauen.
Um auch künftig eine ausreichende Beteiligung von KMU an öffentlichen Ausschreibungen sicherzustellen, sollten Auftraggeber bürokratischen Belastungen abbauen. Die Forscher empfehlen sogar, prioritär die „psychologischen Kosten“ abzubauen. So könne das „Once-Only“-Prinzip erhebliche Entlastung bringen, bei dem Unternehmen nicht mehr wiederholt Informationen liefern müssen, die bereits anderen staatlichen Stellen vorliegen. Auch könnte eine komplette Digitalisierung des gesamten Beteiligungsprozesses mit einer zentralen Vergabeplattform und vielen Standardisierungen die psychologischen Kosten reduzieren, weil Unternehmen dann effizienter nach Ausschreibungen suchen sowie Angebote effizienter erstellen und abgeben könnten.
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