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Eingekreist

Württemberg macht seinen Oechsle-Adel divers

Die Gesellschaft ändert sich, und das macht auch vor solchen Institutionen wie der Wahl einer Weinkönigin nicht halt. Nur gut, dass da kein Glühwein im Spiel ist. 

In vino veritas - liegt in diesen Trauben schon die Wurzel der Wahrheit?

dpa/Zoonar/Conny Pokorny)

Haben wir in Württemberg bald einen Weinkönig statt der traditionellen Weinkönigin? Bislang war diese Form der Weinvermarktung Frauen vorbehalten. Mit Krönchen, Tracht und dem Weinglas in der Hand versucht der Oechsle-Adel Konsumenten von den Vorzügen und Einsatzmöglichkeiten des Kulturgetränks zu überzeugen. Nun sucht Moritz Ocker bei der Kür in Heilbronn die Herausforderung und will beweisen, dass er mit Wissen, Weingeschmack und Witz der weiblichen Konkurrenz mindestens ebenbürtig ist.

Für den Württembergischen Weinbauverband war es offenbar ein schwieriger Abwägungsprozess, bis er auch Männer zur Hoheitskür zugelassen hat. Jetzt aber ist der Verband up to date. Gesellschaftliche Normen haben sich geändert, Männer pflegen heute ein anderes Rollenbild als die Vorgängergenerationen, und sei es als Weinhoheit. Und vielleicht haben die Chef-Winzer auf der Suche nach Weisheit auch mal in ihre eigenen Weingläser reingeschaut, in vino veritas – im Wein liegt die Wahrheit.

Orte der Wahrheit sind diese Tage ja auch die Weihnachtsmärkte, die allerorten öffnen. Am Glühwein, zumindest als Duft, kommt da niemand vorbei und seien wir froh, dass der Winzerverband bei der Frage nach dem Weinkönig die Wahrheit nicht in der heißen Zuckerwürzbrühe suchte, es wäre ein Rückschlag für den gesellschaftlichen Fortschritt geworden. Wer im Glühwein intensiv nach Wahrheit sucht, findet nur die eine, und die heißt Kopfweh.

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