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Chancengleicheit

Frauen in MINT-Berufen bleiben weiter Mangelware

Nur 18 Prozent aller Stellen in naturwissenschaftlichen und technischen Berufen sind mit Frauen besetzt. Das will das Landesbündnis "Frauen in MINT-Berufen" mit einer konzertierten Aktion ändern.

In der Industrie sind Frauen als Ingenieure noch immer klar in der Minderheit.

Rupert Oberhäuser via www.imago-images.de)

Stuttgart. Vor mehr als 13 Jahren wurde das Landesbündnis „Frauen in MINT-Berufen“ gegründet, doch von einer Parität von Frauen und Männern in naturwissenschaftlichen und technischen Tätigkeiten ist Baden-Württemberg noch immer weit entfernt. Im vergangenen Jahr waren nur knapp 18 Prozent der Beschäftigten den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik Frauen. Über alle Berufe hinweg liegt der Frauenanteil in Baden-Württemberg jedoch bei über 45 Prozent.

Besonders schlecht schaut es in technischen Ausbildungsberufen in Handwerk und Industrie aus. Da stagniert der Anteil von Frauen nach Zahlen des Statistischen Landesamtes seit Jahren. 2016 lag er bei elf, 2022 bei 10,6 Prozent. Bei MINT-Studienplätzen ist knapp jeder dritte Platz von einer Frau besetzt. Dabei werden aber auch die Lehramtsstudiengänge mit einbezogen.

60.000 zusätzliche MINT-Frauen in fünf Jahren

Immerhin ist in den vergangenen fünf Jahren die Zahl der Frauen in MINT-Berufen nach Angaben von Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) um 60.000 gestiegen. 2023 waren rund 290.000 Frauen in diesen Berufsfeldern beschäftigt.

Hoffmeister-Kraut forderte beim Treffen der Landesinitiative und des Bündnis „Frauen in MINT-Berufen“ Unternehmen auf „daher die Talente und Potenziale von Frauen in den MINT-Berufen noch stärker in den Blick nehmen.“ Unternehmen die auf gemischte Teams und gleichberechtigte Karrierechancen für Frauen setzen, seien deutlich innovativer und letztlich erfolgreicher.

Das Landesbündnis will nun eine konzertierte Aktion starten, um mehr Frauen und Mädchen für Berufe in Naturwissenschaft und Technik zu begeistern. Dazu gehöre eine zielgruppenspezifische Ansprache und Heranführung von Mädchen an die Berufsfelder aber auch eine klischeefreie Berufsorientierung und -ausbildung. Aber auch die Themen Wiedereinstieg und Quereinstieg in MINT-Fächern müssten eine stärkere Beachtung finden, heißt es in einer Mitteilung des Wirtschaftsministeriums.

Drei neue Mitglieder im Landesbündnis

Dem Landesbündnis gehören 77 Organisationen an. Darunter sind unter anderem fünf Ministerien, Arbeitgeber-, Branchen- und Berufsverbände, Gewerkschaften, die Spitzenverbände der Handwerks- und der Industrie- und Handelskammern, die Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, Frauennetzwerke, Hochschulen, Stiftungen und die Kontaktstellen Frau und Beruf. In diesem Jahr sind die Landesgruppe des Verbandes kommunaler Unternehmen, die Hopp-Foundation for Computer Literacy & Informatics und die Bechtle-Stiftung, die sich speziell für Gleichstellung in der IT-Branche einsetzt.

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