Themen des Artikels
Um Themen abonnieren und Artikel speichern zu können, benötigen Sie ein Staatsanzeiger-Abonnement.Meine Account-Präferenzen
Finanzierungsmodell Equipment-as-a-Service: Nutzen statt kaufen oder leasen
HEIDELBERG. Die Heidelberger Druckmaschinen AG tut es − und immer mehr Unternehmen tun es ebenfalls. Sie setzen auf das Nutzungs- und Finanzierungsmodell Equipment-as-a-Service (EaaS). Heidelberger Druck etwa bietet die eigenen Maschinen auch als Subskriptionsmodell an. Das bedeutet: Der Kunde bezahlt den Maschinenbauer nur für die produktive industrielle Leistung, also für die Anzahl der bedruckten Bogen, und nicht mehr wie im klassischen Geschäftsmodell dafür, über die Druckmaschine verfügen zu können.
Unternehmen können sich auf Kernprozesse konzentrieren
Darin stecken Vorteile für alle Beteiligten. Dimitri Evcenko vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) in Stuttgart erklärt: „EaaS zielt darauf ab, Unternehmen von hohen Anschaffungskosten zu entlasten und gleichzeitig die Nutzung der Anlagen optimal zu gestalten.“ Unternehmen profitieren auf diese Weise von neuester Technik, ohne ihre Liquidität durch hohe Investitionen zu belasten.
In einem schnelllebigen Marktumfeld, wo Innovationszyklen kürzer und technologische Entwicklungen rasant sind, minimiert EaaS das Risiko, auf veralteter Technik sitzen zu bleiben. Gerade für kleinere Betriebe in Baden-Württemberg, die teils nur über begrenzte Investitionsmittel verfügen, könne dieses Modell eine attraktive Alternative zum Kauf und auch zum klassischen Leasing sein.
Unternehmen können sich dabei ganz auf ihre Kernprozesse konzentrieren, während spezialisierte Anbieter die Verantwortung für die Instandhaltung übernehmen. So bleiben mehr Ressourcen für die eigentliche Leistungserbringung, Zugleich wird das Maschinen-Management professionell abgewickelt.
Verschiedene Nutzungsmodelle für die Bauwirtschaft
Doch es gibt auch Risiken. Eine Gefahr besteht in der Abhängigkeit vom Anbieter. Ist der EaaS-Partner nicht zuverlässig, können technische Probleme die Leistungsfähigkeit bedrohen − etwa wenn Maschinen unbenutzbar werden. „Unternehmen müssen also sicherstellen, dass die vertraglichen Vereinbarungen zu ihren Anforderungen passen, um unnötige Kosten zu vermeiden“, warnt Evcenko.
Auch in der Bauwirtschaft kommt das Modell zum Einsatz, wie der Baumaschinen-Vermieter Klarx mit Sitz in München mitteilt – der selbst Maschinen im Rundum-sorglos-Abo offeriert. Dabei sind verschiedene Abrechnungsmodelle denkbar. Beim Abo zahlt der Kunde zahlt zum Beispiel jährlich einen festen Betrag und darf die Maschinen jederzeit nutzen bis zu einer vereinbarten Zahl an Maschinenstunden. Bei der Pay-per-Use-Variante erfolgt die Abrechnung auf Nutzungsbasis, basierend auf Maschinendaten. Bei der Pay-per-Outcome-Lösung bezahlt der Kunde für das Ergebnis, das er mit der Maschine erreichen konnte. Heißt: Nur wenn der Kunde Erfolg hat, profitiert auch der Anbieter.